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Samstag, 11. Februar 2012

künstliches Zeug, von wegen künstliche Intelligenz - ACTA das Phantasma

(Bild: Ein Konzern auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern)



künstliches Zeug, von wegen künstliche Intelligenz -ACTA das Phantasma

Zum Urheberrecht, Eigentum und Kopierunarten ist schon viel beschlossen und wieder verworfen worden. Die neueste Schlichtheit in diese Richtung ist ACTA. Mal schauen, wie man den Faktor der Multiplikation einer Multiplikation in den Griff kriegen will.

Eine andere Betrachtung: Wenn das Netz inhaltlich gesehen und nicht technophil als das wahrgenommen wird, was es technologisch darstellt, nämlich eine wild wuchernde Ansammlung von Netzwerkknoten mit unzähligen aufgepfropften Protokollen, die sich dauernd multiplizieren, die sogenannten Informationsflüsse, also eigene Handlungsstränge in der "wirklichen" Welt generieren (siehe Facebook und Kleinbürgeraufstand, Handyfotojournalismus, Börsen- und Finanztransaktionsprogramme um nur einige zu nennen), dann kann von einer Art über- oder untergeordneten Netzwesen gesprochen werden, dass wohl nicht bewusst ist, also keinerlei echtes Leben darstellt, aber doch durchaus die Kriterien der Reproduktion, der eigenständigen Handlung und dergleichen ausführt.

Das bedeutet, dass dem wachsenden Ding oder besser formuliert Zeug mit herkömmlichen Rechtsauffassungen, wie dem bürgerlichen Eigentumsbegriff, nicht beizukommen ist, da sich das Zeug zum einen über den ganzen Erdball, alles andere als demokratisch sondern ausschließlich technokratisch, verteilt. Diese Welt, mit ihren nationalistischen Bräuchen der freien Völker, der Tatsächlichkeit aber weit hinterherhinkt. Zum zweiten geht das Zeug bis in den Orbit, die Welt wie wir sie kennen ist sogar erweitert in Sphären, die sich dem Recht weitgehend entziehen.

Ur-Heber-Recht ist im Zusammenhang mit der digitalen Moderne eine unhaltbare These. Das soll aber nicht bedeuten, dass man einfach nur guttenbergt, um dann ein wenig herumzuwulffen. Fachkompetenz für tatsächliche Handlungs- und Wirklichkeitsstränge ist unabdingbar, sonst geht alles und auch das digitale Zeug kaputt.

Die alten Verlags- und Medienkonzerne haben sich faktisch überlebt, jetzt wollen sie ganz klar das Zeug in die Hände bekommen, nachdem die Technologie-Monster, Apple und Co., die Medienvertriebe anknabbern. Da treffen sich zwei Sparten, die aus dem niederträchtigsten aller Motive heraus, das geistige Eigentum per se mit Beschlag belegen wollen. Wer das Urheberrecht kontrolliert, kontrolliert die Inhalte.

"The medium is no longer the message." Vergesst Mc. Luhan endlich.

Die Konzernidee ist die Fortführung des Imperialen mit anderen Mitteln. Also wieder "im Westen nichts Neues". Wir sollten aber überlegen, was es mit dem reiterschen Sprichwort WER DAS ATOMKRAFTWERK NICHT EHRT, IST DEN COMPUTER NICHT WERT so auf sich haben könnte, auf dass wir nicht zu Grafical User Idiots verkommen, die sich unbewusst selbst in die Pfanne hauen. Die Macht der Bilder wird immer wilder, und das ist nicht gut so.

ACTA ist AD ACTA GELEGT - VORERST.


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euer Tacheles Team