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Donnerstag, 31. März 2011

we all are not to big to fail.....Tech-Zäsur 2011

Tech-Zäsur 2011 oder das mögliche Ende des freien Marktes


In Japan fliegt uns wieder einmal ein fettes Atomkraftwerk um die Ohren, vier Reaktoren brüten und schmelzen vor sich hin, insgesamt umgeben von 16 Stück Abklingbecken für ausgebrannte Brennstäbe. Diese Becken werden ebenfalls zur Katastrophe, sollte die thermische Entwicklung so weitergehen wie bisher. Das Schmurcheln, Schmelzen und Isotopen-Schleudern hat erst begonnen, und es kann lange dauern, sehr lange. Die Verseuchungen sind nicht absehbar, die Mutation der postatomaren Welt des einzelnen sowie der sozialen Zusammenhänge auch nicht.
Eines ist aber jetzt schon klar, die fantastische Nukleartechnologie hält das Universum zusammen und funktioniert überaus beeindruckend, vom höchsten Niveau der solaren Kernfusion (die Sonne ist eine extrem schmutzige Kernfusionsanlage in der Wasserstoff zu Helium fusioniert und gigantische Strahlenmengen emittiert werden, die unter anderem das Leben auf der von uns in abgrundtiefer Schlichtheit verseuchten Erde erst möglich machen) bis zur medizinischen Nutzung von radioaktiven Stoffen etc.

Diese Technologie ist von Gier und Neid getriebenen Wettbewerbsspezies nicht beherrschbar, die entstehenden Verwerfungen, also Halb-, Mittel-, Lügen- und SuperGaus, treiben diese Spezies in der Zeit immer weiter zurück, wir werden noch sehen, wie es in einer Art elektronischem LowTechmittelalter so sein wird. Der Sozialstaat ist, so überhaupt noch vorhanden, fast abgeschafft. Aus Klassenkampf in den Metropolen, bei dem zumindest noch einzelne gesellschaftliche Gruppen gegeneinander antraten, ist eine konsumfaschistische Wettbewerbsgesellschaft geworden. Jeder/e versucht den Mitmenschen in irgendeiner Form zu übervorteilen, betrügen, auszunehmen oder sonst wie zu schlagen. Zu beobachten ist beinah eine paradoxe Form von faschistoider Anarchie, die noch eingehender untersucht werden sollte.

Alles letztlich ein Ergebnis des freien Marktes und damit eines pathologischen, wirtschaftsliberalen Weltbildes, das nicht funktionieren konnte und kann.
Privates ist immer engstirniger, kleiner und schlichter als Gesellschaftliches, auch in Wirtschaft und Technologie. Der Privatkonzern TEPCO kann seine Störfälle nicht in den Griff bekommen, null Plan für das Unwahrscheinliche, den Supergau. Sobald der Konzern zahlungsunfähig ist, hat die Regierung zu übernehmen, ob sie will oder nicht, die Katastrophe und ihre Folgen werden sozialisiert. Die Steuerzahler müssen den Schaden bezahlen, die Manager aber üben sich in halbseidener Selbstkritik und trauern den goldenen Zeiten bei einem Glas Champagner auf ihren 30m Yachten nach.

Die Atomkatastrophe ist nur ein dreckiges Spiegelbild der Finanzmarktzäsur(krise), private Profitpiraten geraten in Schwierigkeiten und rauben unter Zuhilfenahme des "Politischen per se" die Gesellschaft skrupellos aus. Unsere Steuern dienen schon längst nicht mehr der Gesellschaft sondern nur den Banken und Anlegern, also privaten Reichen und Superreichen, zur Finanzierung von Zinsen und Zinseszinsen für Staatsanleihen, die auch von privaten Anlegern gekauft werden etc.. Die Folgen dieses Verbrechens, sehen wir bei uns jeden Tag, Wegwerfarchitektur/-städtebau, Leerstand als Geschäfts- bzw. Steuersparmodell für selbsternannte Geldeliten und steigende Mieten trotz leerer Häuser. Faule Politiker genießen ihre Machtlosigkeit und hohe Löhne.

Der Staat als Räuber kann aber nicht funktionieren. Da die Räuberei mittels demokratischer Diskussion jedoch nicht beendet werden konnte, fallen uns die tatsächlichen Verhältnisse heute auf den Kopf. Die Technologien, die wir unter Kriegs- und Marktbedingungen entwickelt haben, sind Unfug und taugen nicht. Parlamentarische Demokratie ist eben nur ein anderer Begriff für "Massenmanipulation zur Profitmaximierung einer egomanischen Kapitalelite".

Ein Möchtegernphilosoph brachte unlängst ein Bändchen auf den Markt mit dem Titel "Wir müssen unser Leben ändern" (oder so ähnlich, ich habe diesen Unfug leider schon wieder verdrängt...), er fabuliert darin u.A. von einer Art Bürgergesellschaft etc., genau dies wäre aber der oben erwähnte fatale Rückschritt. Denn der Satz müsste lauten "Wir werden unser Leben ändern müssen, ob wir wollen oder nicht". Das ist dem "Bürgerlichen an und für sich" kaum zuzutrauen, dazu bräuchte es alle TeilnehmerInnen an Gesellschaft weltweit und dies würde die freie Marktwirtschaft ebenso beenden wie eine quasireligiöse Technikgläubigkeit.

Es wird Zeit für eine neue Technologie und eine Vergesellschaftung des Tatsächlichen, privat ist doch langweilig, mörderisch und kurzsichtig.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass diese Gurkentruppe von einer Regierung zurücktreten muss.

Martin Reiter
im Jahre 0 nach Fukushima

PS: Die Menschheit ist nicht "to big to fail", diese Annahme wäre dann doch ein etwas größenwahnsinniger Irrtum.

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Freitag, 18. März 2011

Wir retten Japan und kaufen den Kapitalismus






Wir kaufen den Kapitalismus,


die Idee ist denkbar einfach, nachdem das Politische per se nunmehr endgültig verschwindet bzw. vom kleinbürgerlichen Zombie Konsumfaschismus, der vom bürgerlichen Kapitalismus übrigblieb, gefressen wurde, wird das momentan noch "Politische" und damit die Organisation von Gemeinwesen/Gesellschaft kaufbar.

Mein Vorschlag ist, wir kaufen uns die Welt und machen alles besser. Um die nötigen Mittel dafür bereitzustellen wird auf die gute alte Solidarität in Form von Spenden zurückgegriffen.

Nicht die Spende als Almosen oder Notunterstützung, sondern die Spende als offensives Werkzeug um dem Wahnsinn der Wachstumsratengesellschaft, die nur mehr Wegwerfmentalität generiert, etwas entgegenzusetzen.

Als Übung schlage ich Spenden für Japan vor, dem medial gestützten Betroffenheitstheater etwas entgegensetzen und das Rote Kreuz mit so vielen Mitteln ausstatten, dass die den Dumpfbacken von Militärs und Konzernen sagen können wo es langgeht beim helfen.

1. Schritt: Spenden und retten - DONATE and RESCUE mission.
Zu Japans Bebenkatastrophe einfach mal eine bestehende Institution mit Spenden unterstützen und nicht selber wutbürgern, Konto aufsperren und herumwursteln.

(Zitat)......
Derzeit sei die Lage aber noch sehr unübersichtlich. Besonders nötig sei der Aufbau einer Infrastruktur, damit obdachlos gewordene Menschen vorübergehend eine Unterkunft finden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) rief ebenfalls zu Spenden auf. Mit dem Geld soll das Japanische Rote Kreuz unterstützt werden, das seit Tagen ununterbrochen im Einsatz ist. In 86 Teams seien 600 Ärzte, Sanitäter und Pfleger unterwegs. Regelmäßig würden die erschöpften Einsatzkräfte, die alte, kranke und verletzte Menschen in Notunterkünften und Zelten betreuen, ersetzt. Hier können Sie für das DRK spenden:

◦ Deutsches Rote Kreuz: Spendenkonto: 41 41 41
◦ Bank für Sozialwirtschaft
◦ BLZ: 370 205 00
◦ Stichwort: Tsunami 2011




Jeder / e überweist kurz mal nen Zehner und hepp :-D



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Dienstag, 1. März 2011

100 millionen für die Kunzt


! 100 millionen für die kunzt !







*die stadt berlin muss das gelände am tacheles (über 25 000m2) kaufen !

*die stadt berlin muss teile von dem gelände verwerten (verkaufen) um
den kauf des gesamtareals zu refinanzieren !

*die stadt berlin soll ein kunstquartier am tacheles selbst entwickeln, sonst verlieren behörden und ämter noch den kläglichen rest an fähigkeiten, der ihnen bis heute erhalten blieb !

*die stadt berlin muss ein gutes geschäft für die berlinerInnen und nicht für die investoren tätigen !

*die stadt berlin kann auf diese art ein innovatives zukunftskonzept auflegen !

*die stadt berlin kann mit den einnahmen aus dem tacheles quartier schlaglöcherbekämpfung und bildungssystem finanzieren !

*die stadt berlin kann sogar eine kunsthalle bekommen, wenn sie will !

dann mal tachles.........100 millionen müssen her, das argument der öffentlichen hand "kein geld in der kasse" ist bösartiger neokonservativer unfug. wie oben etwas vereinfacht dargestellt (für alle die, die keine doktorarbeit gefälscht oder erschwindelt haben), ist es keine frage des "geld ausgebens" sondern eine sache des "geld für die allgemeinheit einnehmens".

die lobbygesänge der investorenfreunde klingen immer mehr "von und zu guttenbergischer"....oder verständlicher formuliert, baron von münchhausen mäßiger....der "gute" investor ist ein phantasma einiger geld- bzw. machtgeiler lobbyisten und politiker, die die bedingungen für "legale" korruption schaffen bzw. ausbauen wollen.

anders sind die investorenversagen der vergangenen jahre nicht erklärbar. die friedrichstraße ist ein desaster, das tacheles projekt hat nicht stattgefunden, der potsdamer platz ist eine enge peinliche angelegenheit, die auch von der großzügigkeit des sony konzerns nicht gerettet werden konnte, das spreedreieck als überdimensionaler dunkelbrauner grabstein könnte als abschluss dieser "geld_machen_mit_städtebau_stampede" stehen.

nichts gegen geschäfte, aber alles gegen unüberlegte kurzsichtige geschäftemacherei.

berlin muss selbst handeln und kann das auch...............lasst uns einfach mal 100 millionen für die kunst ausgeben und hunderte millionen für intelligentes vorgehen zurückbekommen. die künstlerInnen kämpfen nicht für den persönlichen verbleib in der kunstruine sondern für ein zeitgenössisches kunsthaus. dieses muss sich endlich frei entwickeln dürfen ohne intrigen und politisch/wirtschaftliches schachzugstheater.

schreiben sie ihrem abgeordneten - kommen sie ins tacheles und unterschreiben sie die unterstützungserklärungen, helfen sie der mitte berlins, der verödung und high speed billig-kommerzialisierung zu entgehen.

die öffentliche hand und die politik muss wieder an die arbeit gehen, das "handwerk" des gestaltens und des verwaltens darf nicht verloren gehen. das zivilisatorische zauberwort der zukunft lautet "zwecksolidarische gesellschaft*" und nicht "giergetriebenes privates".



martin reiter 01.03.2011
(die investoren kommen und gehen-tacheles bleibt)

PS: 100 millionen sind in wahrheit gar nicht notwendig sondern in dieser streitkünstlerischen schrift nur ein plakativer untergriff zur verständlichmachung von medialer zahlenspielerei. wenn der finanzsenator sein handwerk verstünde und für die stadt berlin arbeiten würde, würde er tatsächlich nur eine bankgarantie über einige millionen benötigen, um das tachelesprojekt zu stemmen.

*zitat aus dem Atikel "Goedart Palm 01.03.2011 .."../Diese Gesellschaft besitzt keine verbindliche Moral, was geradewegs das Kennzeichen moderner gesellschaftlicher Systeme ist. Das moralische Zwielicht, das wir bereits in der Theorie erkennen, ist aber gerade deshalb keine haltbare Verteidigungsposition für Politiker."

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