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Donnerstag, 24. Februar 2011

Offener Brief an Kanzlerin und Verteidigungsbaron


Offener Brief an Kanzlerin und Verteidigungsbaron

Sehr geehrte Amts- und Würdenträger,

ich fordere Sie, Herr Guttenberg, auf, sofort zurückzutreten. Sie haben der Bundesrepublik, der Demokratie, dem Ansehen des Parlamentes und dem Bildungssystem im Allgemeinen irreparablen Schaden zugefügt.

Ich fordere weiterführend Sie, die Kanzlerin, auf, den Verteidigungsminister unverzüglich zu entlassen. Da Guttenberg augenscheinlich nicht über genug Anstand verfügt, von sich aus Konsequenzen zu ziehen, ist es Ihre Pflicht den Lügenbaron zu kündigen.

Es kann nicht angehen, dass ein erschwindelter akademischer Grad keine Auswirkungen auf die berufliche Karriere des Betrügers hat. Letztlich machen Sie damit das Kriminelle wieder parlamentsfähig. Obendrein KANN in Deutschland ein Doktortitel NICHT zurückgegeben werden, dieser wird verliehen oder aberkannt, von den Universitäten und nicht von den Doktoranden selbst. Auch in dieser Frage haben Sie, Herr Guttenberg, die Bundesbürger, mit Deckung durch Kanzlerin und Parteifreunde, belogen und betrogen. Oder ist es Ihr Ziel die Politikverdrossenheit derart zu steigern, dass bequem durchregiert werden kann, ohne Rücksicht auf Verfassung, Rechtsstaat oder Volk?

Der ehemalige Doktor Guttenberg hat wahrscheinlich eine Straftat begangen, redet sich unzureichend heraus und droht den Kritikern mit Klagen wegen übler Nachrede. Dies ist nicht nur zynisch sondern vor allem ein Eingeständnis, dass die von ihren Parteien angeblich vertretenen Werte keinerlei Bedeutung für Sie selbst haben.

Es gibt also keine Moral, Anstand, Fleiß, Ordnung, Recht oder Demokratie sobald es die politische oder wirtschaftliche Elite betrifft, Gesetze und zivilisierte Verhaltensformen gelten für die Herrschenden nicht. Ich sehe mich gezwungen Sie aber doch darauf hinweisen, dass dies noch nicht erlaubt ist. Es gibt Möglichkeiten auf juristischem Wege gegen Ihre augenscheinliche Gefälligkeitsregierung vorzugehen.

Herr Guttenberg treten Sie unverzüglich zurück, ansonsten erinnern Sie nur an einen Pseudo-Despoten, der auch keinerlei Anstand sein eigen nennt. Ein Unterschied ließe sich nur in den Opfern ablesen, sind es in Dikaturen tausende von Menschen, so wäre es in die Bundesrepublik eine Demokratie, ein Bildungssystem und das Politische im Allgemeinen.

Sogar Ihr faschistischer Großonkel Ribbentrop (Außenminister in Adolf Schicklgrubers Drittem Reich) würde Ihnen zum Rücktritt raten, zeigen Sie Verantwortung und wenigstens einmal in Ihrem Leben irgendeine Form von Größe.

Frau Kanzler, Ihre Vorliebe für die Aristokratie in allen Ehren, aber so wird das nichts.


Mit Grüßen

Martin Reiter
(Kunsthaus Tacheles/Berlin 2011 )

Ein kleiner Stammbaum zur Info:

Joachim von Ribbentrop war der Sohn des späteren Oberstleutnants Richard Ullrich Friedrich Wilhelm Ribbentrop und der Johanne Sophie Hertwig. Am 15. Mai 1925 wurde er von seiner entfernt verwandten Tante Gertrud von Ribbentrop (1863-1943), deren Vater Karl Ribbentrop im Jahr 1884 geadelt worden war, adoptiert und führte von da an den Namen „von Ribbentrop“.
Ribbentrop heiratete am 5. Juli 1920 in Wiesbaden Anna Elisabeth (Annelies) Henkell (* 12. Januar 1896 in Mainz; † 5. Oktober 1973), die Tochter des Sektfabrikanten Otto Henkell (1869-1929) und seiner Frau Katharina (Käthe) Michel, dessen Berliner Vertretung Ribbentrop von nun an führte. Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
• Rudolf von Ribbentrop (* 11. Mai 1921 in Wiesbaden), ehemaliger Mitinhaber von Henkell
• Bettina von Ribbentrop (* 20. Juli 1922 in Berlin)
• Ursula von Ribbentrop (* 19. Dezember 1932 in Berlin)
• Adolf Henkell-von Ribbentrop (* 2. September 1935 in Berlin), ehemaliger Mitinhaber von Henkell, verheiratet mit Christiane geb. Gräfin Eltz, der Mutter von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg
• Barthold von Ribbentrop (* 27. Dezember 1940 in Berlin), ehemaliger Chef der Börsenabteilung der Deutschen Bank

(Nicht Adel verpflichtet - sondern Adel vernichtet wäre richtig - das Stammbaumfragment aus Wikipaedia liest sich wie die Kriminalgeschichte des deutschen Blaublutes.

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Montag, 14. Februar 2011

Das Kunsthaus Tacheles bittet wieder um Eure Unterstützung.-SOLIAKTION FÜR BERLIN UND TACHELES


Das Kunsthaus Tacheles bittet wieder um Eure Unterstützung.

Die HSH Nordbank (Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein) will Tacheles und das Gelände versteigern, räumen und schließen. ES ist nichts gelöst. Das Gelände steht am 04.04.2011 zu Verkauf, wir fordern von Berlin das areal zu kaufen und ein gutes Geschäft für Berlin zu tätigen.

Bitte schreibt- noch einmal- Unterstützungs- / Protestmails......an.....

ronald.titz@stt-hh.de, hms@projektwerke.de, dirk.jens.nonnenmacher@hsh-nordbank.com, christoph.ahlhaus@sk.hamburg.de ,info@gal-fraktion.de, info@SPD-Fraktion-Hamburg.de, info@cdu-hamburg.de, landesregierung@schleswig-holstein.de,klaus.wowereit@spd.de , Peter.Rieck@hsh-nordbank.com, andre.schmitz@kultur.berlin.de, michael.mueller@spd.parlament-berlin.de,Brigitte.Lange@spd.parlament-berlin.de, braun@cdu-fraktion.berlin.de,henkel@cdu-fraktion.berlin.de, wolf@linksfraktion-berlin.de,brauer@linksfraktion-berlin.de, ramona.pop@gruene-fraktion-berlin.de,volker.ratzmann@gruene-fraktion-berlin.de, alice.stroever@gruene-fraktion-berlin.de, petra.pau@bundestag.de, ephraim.gothe@ba-mitte.verwalt-berlin.de,bernd.neumann@bundestag.de, internetpost@bundeskanzlerin.de ,christian.hanke@ba-mitte.verwalt-berlin.de, poststelle@bpra.bund.de, renate.kuenast@bundestag.de, office@tacheles.de,

Als Vorlage kann man/frau sich an unseren Forderungen orientieren:

Sehr geehrte Damen und Herren

Die Angelegenheit "Kunsthaus Tacheles" ist noch nicht gelöst.

Die kreative Mitte Berlins muss erhalten bleiben, das Tacheles ist ein unverzichtbarer Bestandteil dieser Mitte.

Investorenträume dürfen nicht mehr ohne öffentliche Kontrolle "die Stadt" zerstören.

Die klügste und für Berlin profitabelste, Variante wäre der Rückkauf der Immobilie durch das Land Berlin.

Der Finanzsenator nimmt eine Bankgarantie seiner Landesbank, geht zur Versteigerung und kauft das ganze Gelände......Berlin investiert in sich selbst und entwickelt schrittweise ein Kunstquartier, das es so noch nicht gibt in der Welt.

Investoren können partizipieren, aber unter direkter Federführung der öffentlichen Hand. Die Berliner entscheiden mit, das Kunsthaus Tacheles wird von einer öffentlich rechtlichen Stiftung übernommen und weiterentwickelt, aus dem Tacheles heraus kann das neue Viertel schrittweise, nach tatsächlichem Bedarf, entwickelt werden.

Es wird Zeit, dass die Politik wieder an die Arbeit geht, gestaltet und verwaltet, Interessen ausgleichend wirkt und Demokratie verwirklicht.

Finanztechnisch kann das Land Berlin dabei nur gewinnen, das Gesamtareal (die 25 000m²) erworben um 17 - 35 Millionen Euro wird als K-Quartier Berlin "ausgeschrieben". Dies meint von der Friedrichstrasse und vom Tacheles in der Oranienburger Straße aus wird das Areal schrittweise und nachhaltig entwickelt. Da in der Mitte Berlins die Lage sehr gut ist, kann ein Gutteil der Investitionskosten über Vermarktung von Grundflächen hereingespielt werden. PPP - aber echtes Public Private Partnership, das Land Berlin ist federführend bei der Widmung und Projektentwicklung und nicht ein auf Profit- und Kostenoptimierung angewiesener Investorenzusammenhang, dem sich alle anderen Interessen unterzuordnen haben.

Die medieninduzierte Behauptung "die öffentliche Hand könne oder dürfe so etwas nicht" ist falsch und dient dazu, ein vergiftetes Meinungsklima gegen die Verwaltung, die Politik und damit die demokratischen Instrumente aller Menschen zu schaffen. Auf diese Weise soll weiterer Boden für Privatisierungen bereitet werden. Die Schuldenkrise aber hat eines ganz klar bewiesen - der private Sektor arbeitet expotential schlechter als die öffentliche Verwaltung.

Bankencrashs und ihre sozialen Auswirkungen sind kein positives zivilisatorisches Ergebnis, sie sind eine Katastrophe, aus der zu lernen ist.

Berlin hat die einzigartige Chance ein zukunftsweisendes Stadtentwicklungskonzept aufzulegen, das der Allgemeinheit dient und in Zukunft als Einnahmequelle der Stadt andere fiskalische Ausfälle (die für die Länder und Kommunen in der Bundesrepublik mittelfristig absehbar sind) kompensieren hilft.

Es gibt keinen Grund warum die Kulturstätten und Künste nicht auch weiterhin, aber dafür klar ausgewiesen und festgestellt, diese Stadt mit ihrer Arbeit subventionieren sollten.

Umwegsrentabilität ist ein Begriff, der in Zukunft von essentieller Wichtigkeit ist.

Nicht die Kunst und Kultur und freie Szene verschlingt hier die Steuermittel sondern die Investorenphantasmen und ihre politischen Handlanger. Eine Kriminalgeschichte des Berliner Städtebaues wird noch zu schreiben sein, bis dahin aber sollte am Tacheles längst das Berliner Kunsthallenquartier die Stadt bereichern und der Regierende Bürgermeister hätte auch, was er immer schon wollte.

Wo ein politischer Wille ist, ist immer ein finanztechnischer Weg.

Tacheles 2011


ENGLISH VERSION:

Arthouse Tacheles once again needs your support.

The HSN Nordbank (regional state bank of Hamburg and Schleswig-Holstein) plans to hold an auction and sell, clear and close the Tacheles. Nothing is solv...ed yet. The property will be for sale on April, 4th, 2011 and we urge the City of Berlin to purchase the areal and thus gain a lot.

Please once again send your letter of support / protest to …

ronald.titz@stt-hh.de, hms@projektwerke.de, dirk.jens.nonnenmacher@hsh-nordbank.com, olaf.scholz@hamburg.de, info@gal-fraktion.de, info@SPD-Fraktion-Hamburg.de, info@cdu-hamburg.de, landesregierung@schleswig-holstein.de,klaus.wowereit@spd.de , Peter.Rieck@hsh-nordbank.com, andre.schmitz@kultur.berlin.de, michael.mueller@spd.parlament-berlin.de,Brigitte.Lange@spd.parlament-berlin.de, braun@cdu-fraktion.berlin.de,henkel@cdu-fraktion.berlin.de, wolf@linksfraktion-berlin.de,brauer@linksfraktion-berlin.de, ramona.pop@gruene-fraktion-berlin.de,volker.ratzmann@gruene-fraktion-berlin.de, alice.stroever@gruene-fraktion-berlin.de, petra.pau@bundestag.de, ephraim.gothe@ba-mitte.verwalt-berlin.de,bernd.neumann@bundestag.de, internetpost@bundeskanzlerin.de ,christian.hanke@ba-mitte.verwalt-berlin.de, poststelle@bpra.bund.de, renate.kuenast@bundestag.de, office@tacheles.de

You may want to use the following template for our claim:

.

Dear Sir or Madam

The case of the “Kunsthaus Tacheles” is still not SOLVED.

The creative center of Berlin must survive, the Tacheles is absolutely essential for Berlin’s Mitte.

Investors cannot be allowed to destroy our city without public control.

The senator of finance along with a bank guarantee of the regional state bank should attend the auction and purchase the areal .. Berlin invests in itself and can develop an art areal unique in the world.

Investors are allowed to have a share however under governance of the general public. The residents will have a vote, Arthouse Tacheles will be run by foundation governed by public law.

It is time that politicians get back to work, design and govern, reconcile conflicting interests and implement democracy.

From a financial point Berlin can only win, the areal (25.000 m²), acquired for 17-35 million Euro is listed as ‘K’ destrict. From both sides, Friedrichstrasse and Oranienburgerstrasse the areal can undergo a sustainable step-by-step development. Because of the priviliged location a substantial part of the investments can be earned through advertisement of the area.

Berlin has the unique chance for a pioneering urban developing concept, that will benefit the public and in the future also become a source of income thus help to compensate expected fiscal losses of communities in the country.

There is no reason why the cultural sites and arts should not explicitly subsidise the city with their work.

Not art, culture and the free scene is eating up tax money but phantasms of investors and their political handyman do. A crime story of city planners in Berlin still has not been written, until then the Tacheles should long have enriched the Berlin Kunsthallen quartier. The Governing Mayor of Berlin would get what he always wanted.

Where there is political will there is also a financial path.

Tacheles 2011




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Dienstag, 1. Februar 2011

Brauchtumspflege


Weiterführendes Brauchtum

(oder der Tacheles Plan)


Es gibt drei Möglichkeiten für die Causa Tacheles. Zum Ersten - ein Investor kauft die 25 000 m² am Tacheles und entwickelt ein Bauprojekt. Unter Einbeziehung der Künstler des Tacheles könnte das Projekt durchaus für alle Seiten "profitabel" sein. Aber nur dann, wenn ein gewisses Maß an Seriosität seitens des Investors vorhanden ist und nicht nur ein Branding-Diebstahl getarnt werden soll. Würde "gegen" das Kunsthaus eine Projektentwicklung durchgeprügelt, ist mit unangemessenen Kosten, politischen Konflikten und medialen Verwerfungen zu rechnen. Die "Pausenclownstrategie - divide et impera", wie von Jagdfelds Fundus Fond 10 Jahre lang verzweifelt versucht, kann am Tacheles nur scheitern. Künstler sind keine von Gier zerfressenen Neidgenossen, die nur billig Wohneigentum ergaunern wollen, sondern kreative Menschen, die an der temporären Nutzung eines Arbeits- oder Präsentationsortes interessiert sind.


Die zweite Möglichkeit, die Bank ersteigert selbst. Wie bei der Gutenberg-Galerie zu Leipzig könnte die Gläubigerbank selbst zugreifen und ein "Schnäppchen" machen, das dann stetige Verluste generierend zur Steuerersparnis und Schlimmerem genutzt wird. Langfristig kann davon ausgegangen werden, dass das Grundstück inklusive der Immobilien im Wert steigt und die Landesbank (Eigentum des steuerzahlenden Gemeinwesens) darauf abzielt Immobilenspekulationsgewinne einzufahren. Egal wie viel Schaden sie damit anrichtet, egal wie viele Steuermittel letztlich und defakto durch derlei grenzlegale Praktiken verbrannt werden. Der entstandene Schaden beträgt, bis dato, schon dutzende Millionen. Ein Privatinvestor beleiht ein von der öffentlichen Hand privatisiertes Grundstück mit Krediten von Landesbanken, bekanntlich sind diese im Eigentum der öffentlichen Hand. In neoliberaler Gelassenheit zahlt der "Investor" keinen Pfennig (Cent) zurück, die Landesbank versteigert zum Bruchteil des Kreditvolumens und die Steuerzahler berappen die Rechnung über Bankenrettung bzw., wenn die Bank unverfroren genug ist und das ganze noch selbst ersteigert, über die anfallenden Steuerausfälle bis zum spekulativen Verkauf der Immobilie. Meistens kommt es aber nicht zu diesen Verkäufen, denn wenn es der Bank wieder gut geht, werden Politiker aller Farben die Privatisierung derselben fordern, und schon sind die Steuermilliarden futsch.....so etwas nennen wir hier neoliberalen Putsch. Bis jetzt hat der ganze Jagdfeld/HSH Nordbank Skandal den Steuerzahlern ca. 50 Millionen Euro gekostet, sollte tatsächlich der Schätzwert von ca. 35 Millionen erreicht werden. Realistischer aber ist, dass die "Neuinvestoren" nur 60-70% des Schätzwertes bezahlen wollen (also etwas zwischen 17 und 25 Millionen Euro) und in Absprache mit den Gläubigerbanken den ersten Versteigerungstermin verstreichen lassen, um im darauf Folgenden weniger bieten zu müssen. Dies klingt abenteuerlich, ist aber durchaus Usus in der Spekulantenwelt. Das Kunsthaus würde dann, wie von Bank und anderen (Müller Spreer etc..etc..) immer wieder ausdrücklich betont, geschlossen und zugemauert. Die kreative Mitte Berlins endgültig tot, der Steuerzahler ein weiteres Mal, unter aktiver Beihilfe der Politik, übervorteilt und betrogen. Unzählige Beispiele belegen das perfide Privatisierungstreiben, siehe Fundus Fond, Deutsche Bahn, Spreedreieck/Müller Spreer etc...etc...


Die dritte, klügste und für Berlin profitabelste, Variante wäre der Rückkauf der Immobilie durch das Land Berlin. Wie kann so etwas aussehen.....? Der Finanzsenator nimmt eine Bankgarantie seiner Landesbank, geht zur Versteigerung und kauft das ganze Gelände......Berlin investiert in sich selbst und entwickelt schrittweise ein Kunstquartier, das es so noch nicht gibt in der Welt. Investoren können partizipieren, aber unter direkter Federführung der öffentlichen Hand. Die Berliner entscheiden mit, das Kunsthaus Tacheles wird von einer öffentlich rechtlichen Stiftung übernommen und weiterentwickelt, aus dem Tacheles heraus kann das neue Viertel schrittweise, nach tatsächlichem Bedarf, entwickelt werden. Es wird Zeit, dass die Politik wieder an die Arbeit geht, gestaltet und verwaltet, Interessen ausgleichend wirkt und Demokratie verwirklicht, die Zeiten als Handlanger eines wild gewordenen Zombiekapitalismus sind vorbei. Finanztechnisch kann das Land Berlin dabei nur gewinnen, das Gesamtareal (die 25 000m²) erworben um 17 - 35 Millionen Euro wird als K-Quartier Berlin "ausgeschrieben". Dies meint von der Friedrichstrasse und vom Tacheles in der Oranienburger Straße aus wird das Areal schrittweise und nachhaltig entwickelt. Da in der Mitte Berlins die Lage sehr gut ist, kann ein Gutteil der Investitionskosten über Vermarktung von Grundflächen hereingespielt werden. PPP - aber echtes Public Private Partnership, das Land Berlin ist federführend bei der Widmung und Projektentwicklung und nicht ein auf Profit- und Kostenoptimierung angewiesener Investorenzusammenhang, dem sich alle anderen Interessen unterzuordnen haben, und der sich immer in einen Miethai oder Bankrotteur verwandelt. Die medieninduzierte Behauptung "die öffentliche Hand könne oder dürfe so etwas nicht" ist berechnender Quatsch, der dazu dient, ein vergiftetes Meinungsklima gegen die Verwaltung, die Politik und damit die demokratischen Instrumente aller Menschen zu schaffen. Auf diese Weise soll weiterer Boden für Privatisierungen bereitet werden. Die Schuldenkrise aber hat eines ganz klar bewiesen - der private Sektor arbeitet expotential schlechter als die öffentliche Verwaltung. Bankencrashs und ihre sozialen Auswirkungen sind kein positives zivilisatorisches Ergebnis, sie sind eine Katastrophe, aus der zu lernen ist.

Berlin hat die einzigartige Chance ein zukunftsweisendes Stadtentwicklungskonzept aufzulegen, das der Allgemeinheit dient und in Zukunft als Einnahmequelle der Stadt andere fiskalische Ausfälle (die für die Länder und Kommunen in der Bundesrepublik mittelfristig absehbar sind) kompensieren hilft. Es gibt keinen Grund warum die Kulturstätten und Künste nicht auch weiterhin, aber dafür klar ausgewiesen und festgestellt, diese Stadt mit ihrer Arbeit subventionieren sollten. Umwegsrentabilität ist ein Begriff, den die Springerpresse und andere Scheindemokraten in boshafter neokonservativer Absicht vergessen haben, der aber in Zukunft von essentieller Wichtigkeit ist. Nicht die Kunst und Kultur und freie Szene verschlingt hier die Steuermittel sondern die Investorenphantasmen und ihre politischen Handlanger, jeder kennt den Landowsky, den Diepgen oder das Spreedreieck - eine Kriminalgeschichte des Berliner Städteraubes wird noch zu schreiben sein, bis dahin aber sollte am Tacheles längst das Berliner Kunsthallenquartier die Stadt bereichern und der Regierende Bürgermeister hätte auch, was er immer schon wollte.



Wo ein politischer Wille ist, ist immer ein finanztechnischer Weg.


Martin Reiter 01.02.2011


(Bild: Oel auf Leinwand/Alexandr Rodin)




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Dienstag, 25. Januar 2011

BBK - Online-Petition „Leistungsschau junger Kunst aus Berlin“ Online petition in response to the planned "Achievement Show

AKTUELLE BLOGS 2012:

+Die Kulturprojekte GmbH muss ersatzlos und sofort gestrichen werden
+Wowi vertschüss dir - wir wollen die wahren Täter, nicht die Abziehbilder....
+Tat-sächlichkeit und Mythos...ein mögliches Vorwort zum Tachelesbuch....
+Verfassungsschmutz mit Verfassungsschutz
+Berlin trauert (nicht) um seine getötete Kunstszene ... Ekelerregend
+Tacheles Kunztverleih
+Monochrome - Rodin Ausstellung und TachelesArchiv
+GUI graphical user idiots...
+korruption-ist-in-deutschland-legal
+tachles-zeitschiff
+sanctum-praeputium
+tacheles-bekommt-das-stadtwappen-von-casoria/neapel
+cam-is-home-to-tacheles-kunstlerasyl-in-italien
+leseempfehlung-demokratie-als-mogelpackung
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HABEN UND BRAUCHEN – DER OFFENE BRIEF

http://www.bbk-berlin.de/con/bbk/front_content.php?idart=826

Berlin, 25. Januar 2011


Sehr geehrter Klaus Wowereit,

nachdem es 2008/2009 nicht gelang, den Bau einer ständigen Berliner Kunsthalle mit Hilfe privater Investoren zu realisieren, planen Sie nun für Sommer 2011 eine einmalige „Leistungsschau junger Kunst aus Berlin“, welche die Debatte um eine Kunsthalle neu beleben und eine Entscheidungsgrundlage für deren öffentliche Finanzierung liefern soll. Das Projekt soll zeigen, „welche Schätze es in dieser Stadt gibt und dass sie einen Ort brauchen, wo sie sich besser präsentieren können als in den bisherigen Institutionen.“1

Im Rahmen eines Open Calls wurden die in Berlin ansässigen KünstlerInnen Ende Oktober letzten Jahres aufgefordert, Portfolios einzureichen, die ihre künstlerische Arbeit dokumentieren. Aus diesen Einreichungen sowie auf der Basis selbstständiger Recherchen und Atelierbesuche werden fünf junge KuratorInnen2 eine Auswahl von 50–80 Werken für die geplante Ausstellung treffen. Deren Qualität und Objektivität soll ein Beratergremium von drei international renommierten KuratorInnen3 gewährleisten. Für die Realisierung der temporären Ausstellungsarchitektur auf einer Brachfläche am Humboldthafen wurde ein nicht-öffentlicher Wettbewerb durchgeführt.4

Finanzierungsgrundlage der „Leistungsschau“ und ihrer architektonischen Umsetzung bilden bis dato 600.000 Euro aus dem Landeshaushalt, die bereits im November 2009 durch das Berliner Abgeordnetenhaus bewilligt worden waren, sowie 1 Million Euro, die der Lotto-Stiftungsrat, dessen Vorsitzender der Regierende Bürgermeister ist, dem Projekt jüngst zuerkannte.


WIR STELLEN FEST:

– Ein Engagement für zeitgenössische Kunst in Berlin von Seiten des Regierenden Bürgermeisters und Kultursenators ist grundsätzlich zu begrüßen.

– Die Begriffswahl der Ausschreibung ist hoch problematisch: Mit dem Wort „Leistungsschau“ wird die neoliberale Rhetorik von Effizienz und Leistungsfähigkeit auch auf die Kunst angewendet und suggeriert eine Objektivier- und Messbarkeit der Qualität künstlerischer Produktion. Und warum beschränkt sich die „Bestandsaufnahme der Berliner Gegenwartskunstproduktion“ nur auf „junge“ KünstlerInnen?

– Es konnte bisher nicht überzeugend dargelegt werden, wie die „Leistungsschau“ das Konzept einer Kunsthalle erproben will, deren mittelfristige Finanzierbarkeit fragwürdig ist. Vielmehr ignoriert das Vorhaben die seit Jahren geführte Debatte über Sinn und Notwendigkeit einer ständigen Berliner Kunsthalle.

– Die organisatorische wie finanzielle Struktur des Projekts ist völlig intransparent. Wie wurden die KuratorInnen ausgewählt? Wie weit geht die Entscheidungsgewalt des kuratorischen Beirats? Was ist für Produktionskosten und Honorare der teilnehmenden KünstlerInnen eingestellt? Warum wurden die Namen der Beteiligten am Architekturwettbewerb nicht nach außen kommuniziert?

– Die internationale Anziehungskraft der zeitgenössischen Kunst trägt maßgeblich zur Attraktivität Berlins bei. Doch vom damit verbundenen Profit und Imagegewinn für die Stadt fließt wenig zu den Akteuren zurück, im Gegenteil: die realen Arbeits- und Lebensbedingungen Berliner KulturproduzentInnen verschlechtern sich zusehends durch steigende Mieten und den Verlust selbstorganisierter Freiräume. Die „Leistungsschau“ instrumentalisiert künstlerische Arbeit zu Zwecken des Stadtmarketings und der Ökonomisierung der Kultur.

– Das Budget der „Leistungsschau“ steht in keinem Verhältnis zur chronischen Unterfinanzierung der existierenden Berliner Institutionen für zeitgenössische Kunst: 1,6 Millionen Euro für eine einmalige Ausstellung stehen rund 4 Millionen Euro gegenüber, die der jährliche Berliner Haushaltsplan Kultur für KünstlerInnen, Projekte und Institutionen im Bereich Bildende Kunst insgesamt vorsieht.5

– Berlin zeichnet sich gerade durch die Diversität und Dezentralität seiner kulturellen Infrastruktur aus. Projekträume und unabhängige Initiativen, Galerien und Kunstämter, Kunstvereine und Museen, sie alle tragen zur Lebendigkeit der hiesigen zeitgenössischen Kunst bei. Dies muss als positiver Wert nicht nur rhetorisch anerkannt, sondern finanziell langfristig sichergestellt werden.

– Ein einmaliges Ausstellungsspektakel stellt keine nachhaltige Investition in bessere Produktions- und Präsentationsbedingungen dar, sondern steht aufgrund seiner Kurzfristigkeit zu allererst für die Wahlkampfinteressen des Initiators.

– Aus den hier genannten Gründen haben zahlreiche Berliner KünstlerInnen keine Mappen zum Open Call eingereicht und/oder werden jedwede Form einer „Leistungsschau“ boykottieren.


WIR FORDERN:

– die grundlegende Revision des konzeptionellen und kuratorischen Modells des geplanten Ausstellungsvorhabens.

– eine öffentliche Diskussion über die stadtentwicklungspolitischen Effekte eines temporären Ausstellungsprojektes am Standort Humboldthafen vor dem Hintergrund der aktuellen Transformationsprozesse durch Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes.

– einen öffentlichen Dialog darüber, wie die Produktions- und Präsentationsbedingungen von zeitgenössischer Kunst in Berlin außerhalb medienwirksamer Leuchtturm-Projekte nachhaltig gefördert und weiterentwickelt werden können.

1 Zitiert nach Berliner Morgenpost vom 9.1.2011.
2 Angelique Campens, Fredi Fischli, Magdalena Magiera, Jakob Schillinger, Scott Weaver.
3 Klaus Biesenbach (MoMA, New York), Christine Macel (Centre Pompidou, Paris), Hans Ulrich Obrist (Serpentine Gallery, London).
4 raumlaborberlin ist als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgegangen, was bisher noch nicht offiziell kommuniziert wurde.
5 Hinzu kommt die Landesförderung für die Stiftung Berlinische Galerie und Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Höhe von jährlich rund 20 Millionen Euro.


  • English version

TO HAVE AND TO NEED – THE OPEN LETTER

Berlin, January 25, 2011


Dear Klaus Wowereit,

After the realization of a permanent Berlin Kunsthalle with assistance from private investors did not succeed in 2008/2009, you are now planning a temporary "Leistungsschau junger Kunst aus Berlin" (Achievement Show of Young Berlin Art) for the summer of 2011. The exhibition aims to reinvigorate the debate surrounding such a Kunsthalle and should form the basis for a decision for its public financing. The project intends to demonstrate, "what treasures the city has to offer and that they need a place, where they can present themselves better than it they have in the current institutions.“1

In the form of an open call, published at the end of October last year, Berlin based artists were requested to submit portfolios documenting their artistic work. From these submissions, and on the basis of independent research and studio visits, five young curators2 will choose a selection of 50–80 works for the planned exhibition. An advisory group of three internationally renowned curators3 is supposed to guarantee their quality and objectivity. For the temporary architecture of the exhibition, to be built on unused land at the Humboldthafen, an unadvertised competition was carried out.4

To finance the "Leistungsschau", and the realisation of its architecture, 600,000 Euro to date has been allocated from the state budget, which was already approved in November 2009 by the Berlin House of Representatives. Recently an additional 1 million Euro has been awarded by the Lottery Foundation Board, whose chairperson is the Reigning Mayor.


WE NOTE:

– A commitment from the Reigning Mayor Klaus Wowereit (who is also in the position of Senator for Culture) for contemporary art in Berlin is generally welcomed.

– The terminology of the open call is highly problematic: With the word "Leistungsschau" a neoliberal rhetoric of efficiency and performance is applied to the arts and suggests an objectifiability and measurability of the quality of artistic production. And why is the "survey of the production of contemporary art in Berlin" restricted only to "young" artists?

– There is not yet a convincing argument demonstrating how the "Leistungsschau" will trial the concept of a Kunsthalle, whose mid-term affordability is questionable. Rather, the project ignores the debate that has taken place for many years over the sense and necessity of a permanent Berlin Kunsthalle.

– The organisational and financial structure of the project is completely obscure. How were the curators chosen? How far does the power of the curatorial advisory board reach? What funds are allocated for production costs and honorariums for the participating artists? Why weren’t the names of the parties involved in the architectural competition made public?

– The international appeal of contemporary art contributes significantly to the attractiveness of Berlin. Yet of the connected financial and reputational profit for the city, little reaches the contributors. To the contrary: the real work- and life-conditions of Berlin’s cultural producers are steadily declining due to increasing rent levels and the loss of self-organized free-spaces. The "Leistungsschau" exploits artistic work for the purposes of city marketing and the economisation of culture.

– The budget of the "Leistungsschau" stands in no relation to the chronic under-financing of the existing Berlin institutions for contemporary art: it costs 1.6 million Euro for a one-off exhibition compared to approximately 4 Million Euro which is annually allocated within Berlin’s culture budget for fine art to artists, projects and institutions collectively.5

– Berlin distinguishes itself through the diversity and decentrality of its cultural infrastructure. Project spaces and independent initiatives, art galleries and communal galleries, Kunstvereine and museums: every one contributes to the vibrancy of local contemporary art. This must be acknowledged more positively as a value, not just as rhetoric, and must be financially guaranteed long-term.

– A one-off exhibition spectacle doesn’t represent a sustainable investment in better production and presentation conditions. Rather, due to its short-term nature it primarily serves the election campaign interests of its initiator.

– For the reasons mentioned here many Berlin artists did not submit portfolios to the open call and/or will boycott any and all forms of a "Leistungsschau".


WE DEMAND:

– A fundamental revision of the concept and curatorial model of the planned exhibition.

– A public discussion about the politics of urban development of a temporary exhibition project at Humboldthafen within the context of the current transformation process of privatisation and commercialization of public space.

– A public dialogue about how the production and presentation conditions of contemporary art in Berlin can be sustainably supported and developed away from media beacons.

1 Quoted in the Berliner Morgenpost on 9.1.2011.
2 Angelique Campens, Fredi Fischli, Magdalena Magiera, Jakob Schillinger, Scott Weaver.
3 Klaus Biesenbach (MoMA, New York), Christine Macel (Centre Pompidou, Paris), Hans Ulrich Obrist (Serpentine Gallery, London).
4 The competition winner is raumlabor which isn't officially announced yet.
5 Additionally, there is state funding for the Stiftung Berlinische Galerie and Stiftung Preußischer Kulturbesitz amounting to approximately 20 Million Euro annually.

WIR SIND:

KünstlerInnen und KulturproduzentInnen, freie KuratorInnen und AusstellungsmacherInnen, KritikerInnen und KunstwissenschaftlerInnen, GaleristInnen und OrganisatorInnen von Projekträumen, VertreterInnen Berliner Kunst-, Kultur- und Bildungsinstitutionen, Kultur- und StadtpolitikerInnen u.a., die sich gegen die „Leistungsschau junger Kunst aus Berlin“ aussprechen:

WE ARE:

Artists and cultural producers, freelance curators and exhibition makers, art historians and critics, gallery-owners and organizers of project spaces, representatives of Berlin art, culture and educational institutions, culture politicians and city politicians and others, who speak out against the "Leistungsschau junger Kunst aus Berlin":

Dorothee Albrecht, Ulf Aminde, Inke Arns, Diana Artus, Çiçek Bacık, Lith Bahlmann, Sandra Bartoli, Stéphane Bauer, Leonie Baumann, Oliver Baurhenn, Anke Becker, Jochen Becker, Eike Becker, Wibke Behrens, Sofia Bempeza, Sabine Beuter, Ina Bierstedt, Birgit Binder, Caroline Bittermann, Ellen Blumenstein, Laurence Bonvin, Daniela Brahm, Myriam Brüger, Sabeth Buchmann, Jan Bünnig, Sandra Bürgel, Claudia Burbaum, Diego Castro, Libia Castro, Martin Conrads, Ania Corcilius, Eli Cortiñas, Edith Dakovic, Thibaut de Ruyter, Anne Deschka, Helmut Draxler, Matthias Einhoff, Konrad Florian Emeis, Felix Ensslin, Lou Favorite, Paul Feigelfeld, Francesca Ferguson, Ulrike Feser, Jesko Fezer, Katharina Fichtner, Thomas Florschuetz, Jörg Franzbecker, Elisabeth Frassl, Mira Frye, Roland Fuhrmann, Else Gabriel, Stephan Geene, Emanuel Geisser, Fiona Geuss, Marc Glöde, Adrienne Goehler, Annette Gödde, Erik Göngrich, Thorsten Goldberg, Undine Goldberg, Cristina Gomez Barrio, Rolf Graf, Milena Gregor, Eiko Grimberg, Raphaël Grisey, Carla Guagliardi, Alexander Hahn, Sophie Hamacher, Bärbel Hartje, Sandra Haselsteiner, Michael Hauffen, Arne Hector, Christine Heidemann, Nanna Heidenreich, Stefanie Heidhues, Birgit Hein, Martina Heinz, Hans Hemmert, Naomi Hennig, Tobias Hering, Carina Herring, Farida Heuck, Mathias Heyden, Veronike Hinsberg, Tom Holert, Gabriele Horn, Sabine Hornig, Philip Horst, Claudia Hummel, Dominique Hurth, Susanne Husse, Martin Kaltwasser, Karin Kasböck, Anne Kersten, Friederike Kersten, Eva Kietzmann, Andreas Koch, Doris Koch, Folke Köbberling, Birgit Kohler, Tanja Krone, Clemens Krümmel, Agnes Krumwiede, Philipp Lachenmann, Pia Lanzinger, Heimo Lattner, Fotini Lazaridou-Hatzigoga, Susanne Leeb, Daniela Lehmann Carrasco, Christoph Leitner, Michelle-Marie Letelier, Thomas Locher, Catherine Lorent, Anne Luther, Charlene Lynch, Annette Maechtel, Volker März, Anne Maier, Jan Mancuska, Philip Marcel, Elke Marhöfer, Simon Marschke, Eva May, Bjørn Melhus, Angela Melitopoulos, Arwed Messmer, Klaus Mettig, Felix Meyer, Wolfgang Meyer, Herbert Mondry, Agnes Müller, Michael Müller, Hans Narva, Lise Nellemann, Sophia New, Anh-Linh Ngo, Ralph Niebuhr, Irina Novarese, Ólafur Ólafsson, Marie-José Ourtilane, Isabel Pauer, Stefan Pente, Kathrin Peters, Andrea Pichl, Olivia Plender, Lucy Powell, Johannes Paul Raether, Katia Reich, Matthias Reichelt, Inken Reinert, Angelika Richter, Stefan Römer, Julian Rosefeldt, Elske Rosenfeld, Constanze Ruhm, Wanja Saatkamp, Natascha Sadr Haghighian, Katya Sander, Jan Sauerwald, Ines Schaber, Sandra Schäfer, Karin Scheel, Wolfgang Schlegel, Katharina Schlieben, Birgit Schlieps, Florian Schmidt, Dierk Schmidt, Isabel Schmiga, Meggie Schneider, Frieder Schnock, Tanja Schomaker, Sarah Schönfeld, Lucia Schreyer, Stefanie Schulte Strathaus, Michael Schultze, Christine Schulz, Michaela Schweiger, Maya Schweizer, Marcel Schwierin, Markus Shimizu, Judith Siegmund, Katharina Sieverding, Pola Sieverding, Heidi Sill, Florian Slotawa, Marina Sorbello, Beatrice Ellen Stammer, Bettina Steinbrügge, Renata Stih, Kerstin Stoll, Alice Ströver, Signe Theill, Theresa Theune, Thomas Thiel, Minze Tummescheit, Keike Twisselmann, Vlado Velkov, Gitte Villesen, Felix Vogel, Katja von der Bey, Julian von Klier, Aribert von Ostrowski, Arnold von Wedemeyer, Clemens von Wedemeyer, Albert Weis, Regina Weiss, Ute Weiss Leder, Susanne Weiß, Antje Weitzel, Sinta Werner, Philip Wiegard, Gernot Wieland, Jole Wilcke, Mathias Wild, Eva Wilson, Klaus Winichner, Karen Winzer, Hergen Wöbken, Sandra Wrampelmeyer, Thomas Wulffen, Christine Würmell, Florian Wüst, Miya Yoshida, Konrad Zander, Florian Zeyfang, Uli Ziemons, Lena Ziese, Inga Zimprich, Pablo Zuleta Zahr.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Presseaussendung Kunsthalle Berlin


Tacheles wird Kunsthalle Berlin

Berlin, 20.1.2011


Von weitem sichtbar hängen seit Neustem Transparente mit der Aufschrift "Kunsthalle Berlin © www.tacheles.de" an den Außenfassaden des Kunsthauses. Als Reaktion auf die derzeitige Kunsthallen-Debatte erklärt damit die Künstlerinitiative Tacheles das Gebäude an der Oranienburger Straße kurzerhand zur Kunsthalle Berlin.


Das kulturpolitische Statement richtet sich nicht nur gegen einen kostspieligen Kunsthalle-Neubau, sowie die geplante Leistungsschau Berliner Künstler. Die Umbenennung des Kunsthauses in "Kunsthalle Berlin" soll vor allem zeigen, worum es bei der Förderung in Berlin lebender Künstler tatsächlich gehen muss.


Der Initiator der Aktion, Martin Reiter, formuliert in seiner diesbezüglichen Erklärung: "Kunst ist Wahrnehmung und Reflektion, Kunst ist Geistesarbeit, sie braucht Vagheit, Unsicherheit, Brüche, Ecken und Kanten. Vor allem aber braucht sie Raum. Diesen Raum hat das Kunsthaus Tacheles, größtenteils ohne Förderung von Politik und Wirtschaft, geöffnet und offen gehalten. Tausende Künstler und Kreative kamen und kommen erstmal in das Tacheles, wenn sie Berlin besuchen oder gar die Absicht haben in der Stadt zu verweilen".


Was für ein Spektrum an Kunstproduktion und -präsentation das Haus bietet, beweist es jeden Tag aufs Neue. Von der inoffiziellen Eröffnung der Berliner Fashion Week mit jungen Berliner Modedesignern, über die Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen, bis zu vielfältigen internationalen Kulturaustauschprogrammen repräsentiert das Tacheles bzw. diese bereits seit 21 Jahren bestehende "Kunsthalle Berlin" die Kunst- und Kulturmetropole weit über ihre Grenzen hinaus.

Berichterstattung zur Eöffnung der Fashion Week in der Kunsthalle Berlin:

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/foto/_bin/index.php/BLZ-Aktuell/fashion_tacheles/1


http://www.lesmads.de/2011/01/berlin_fashion_week_show_1801.html

http://blog.styleranking.de/fashion-news/von-bardonitz-und-moon-berlin-souverain-bei-der-show1811/


http://grapegathering.wordpress.com/2011/01/18/paradiesvogel/

http://grapegathering.wordpress.com/2011/01/19/berlin-fashion-week-moon-berlin/

http://spiegeleule.blogspot.com/

http://www.modekultur.info/index_de/fashion-show-tacheles-180111

http://lilies-diary.blogspot.com/




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Freitag, 14. Januar 2011

offener Brief für eine Kunsthalle und gegen Kunstspekulanten


offener Brief an die Berliner Politik


Anbei der offene Brief an die Berliner Politik, wenn Ihr dieses Anliegen unterstützen wollt - mailt das Schreiben, vielleicht mit Eurem Kommentar versehen an diese Mailadressen:

alice.stroever@gruene-fraktion-berlin.de,

Kult@parlament-berlin.de,

christian.hanke@ba-mitte.verwalt-berlin.de,

der-regierende-buergermeister@senatskanzlei.Berlin.de, klaus.wowereit@spd.de

andre.schmitz@kultur.berlin.de,

renate.kuenast@bundestag.de,

Brigitte.Lange@spd.parlament-berlin.de,

braun@cdu-fraktion.berlin.de,

brauer@linksfraktion-berlin.de,

office@tacheles.de

-vielen Dank für Eure Hilfe!

und hier der Brief

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,

sehr geehrte Damen und Herren,

erlauben Sie mir eine kleine Einlassung zur Kunsthallendiskussion.

Vielleicht ist es an der Zeit, umzudenken und doch den Ankauf des Gesamtareals am Tacheles durch die Stadt Berlin zu fordern. Die aktuelle Diskussion um „junge“ Kunst und der kulturelle Kahlschlag in der Mitte Berlins sind Anlass genug, über neue und auch radikalere Strategien nachzudenken.

Wenn Berlin das Grundstück erwirbt und mit dem „Know How“ der ansässigen Kunstszene über eine zeitgenössische Kunsthalle hinaus entwickelt, wird dies nicht nur den Effekt „einer Stadt für Alle“ haben, sondern auch ein innovativer Schritt in eine Zukunft sein, die wieder mehr Gemeinwesen und Kultur anstatt Konkurrenzgesellschaft und hohle Dekorationskunst beinhaltet.

Vor dem Hintergrund der absehbaren Schließung des Kunsthauses Tacheles grenzt die Diskussion um die Kunsthalle und die KünstlerInnen in Berlin an aktionistisch-zynisches Politiktheater. Nichts gegen Kuratorenkunst, aber hilfloses Namedropping alleine ist zu wenig. Die in den Medien kolportierten Kosten sind pure Steuermittelverschwendung, für die KünstlerInnen ist die Ausschreibungsprozedur schlichtweg entwürdigend. Sehr geehrte Damen und Herren, zuerst das Kunstwerk – dann die Kuratoren und dann das Publikum, eine andere Reihenfolge ist Betrug an der Kunst und am Publikum.

Retten Sie die kreative Mitte Berlins, am Tacheles haben Sie bereits eine Kunsthalle, die weltweit ihresgleichen sucht. Ein temporärer Kunstraum, der als wanderndes Haus zwischen Tacheles Quartier und Humboldthafen hin und her pendelt, wäre auch keinerlei Schwierigkeit und obendrein eine Attraktion, die keine Stadt sonst vorzuweisen hat.

Wo ein politischer Wille ist, ist immer auch ein finanztechnischer Weg.

In diesem Sinne erlaube ich mir Ihnen den Katalog zur Ausstellung Neuköllnimport beizulegen, in dem Sie einen kleinen Einblick in das tatsächlich kreative Berlin erhalten können.

Außerdem ist noch die Erklärung des Vorsitzenden des bbk berlin Herbert Mondry vom 21.04.2010 beigefügt, der die Kunstquartier-Idee am Tacheles als erster in der Öffentlichkeit formulierte. Diesen Forderungen schließt sich das Kunsthaus Tacheles voll inhaltlich an. Ich bitte Sie, die obigen Argumente zu überdenken, das Tacheles zu retten und für die Stadt Berlin einfach schlicht und ergreifend ein gutes Geschäft zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Reiter

(Kunsthaus Tacheles) Berlin im Dezember 2010



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Donnerstag, 13. Januar 2011

Kunsthalle zu Berlin -Episode1-

Hiermit erkläre ich das Kunsthaus Tacheles zur "Kunsthalle Berlin".

von Martin Reiter, Dienstag, 11. Januar 2011 um 19:45

Hiermit erkläre ich das Kunsthaus Tacheles zur "Kunsthalle Berlin".

Begründung:

Seit mehr als zwanzig Jahren dient die Kunstruine an der Oranienburger Straße der zeitgenössischen Kunst. Plural, international, spröde, politisch und keinesfalls eine geschützte Werkstätte für Kuratoren, steht das Tacheles als Stachel im Fleische des provinziellen Berliner Kunstbetriebs. Kunst ist Wahrnehmung und Reflektion, Kunst ist Geistesarbeit, sie braucht Vagheit, Unsicherheit, Brüche, Ecken und Kanten. Vor allem aber braucht sie Raum. Diesen Raum hat (die KH) das Kunsthaus, größtenteils ohne Förderung durch Politik und Wirtschaft, geöffnet und offen gehalten. Tausende Künstler und Kreative kamen und kommen erstmal in das Tacheles, wenn sie Berlin besuchen oder gar die Absicht haben in der Stadt zu verweilen. Über 30 Ateliers stehen der Kunstproduktion zur Verfügung, statt "Bookshop mit angegliedertem Showroom" (siehe temporäre Kunsthalle Berlin und Kunsthallenunarten anderswo....) lebendige Kunst mit allen ihren Stärken und Schwächen. Vom Kunsthandwerk als Überlebensmittel, über die Philosophie als Denkversuch, bis zur Kunst als Standortfaktor vereint die Kunsthalle Tacheles in sich alles. Berliner Neidgenossenschaften adelten von Anfang an das Projekt zur Avantgarde im klassischen Sinne.

Den Verteilungskämpfen letzt-klassiger Kunstprotagonisten und an Ideenschwund leidenden Wahlkampfberatern zum Trotz erkläre ich das Tacheles zur Kunsthalle Berlin und protestiere gegen jegliche Leistungsschau von Künsten und Kuratoren....Kultur ist keine Sportveranstaltung.

Mit Lottomillionen kann man sich keine Kulturkompetenz erkaufen aber das Tacheles - nicht für uns, die wir heute hier arbeiten, sondern für die zeitgenössische Kunst, die Mitte Berlins und die tausenden Künstler und Millionen von Besuchern, die auch in Zukunft in die Oranienburger Straße pilgern werden , ob dies den Berliner Kunstplatzhirschen gefällt oder nicht. Bösartig lancierte Gentrificationdebatten, die nur der Ablenkung vom tatsächlichen Volkswirtschaft schädigenden Immobilienspekulantentum dienen, sind genauso abzulehnen, wie eine Politik, die mit periodisch wiederkehrenden Kunsthallendebatten selbst nur schlechte Kunst produziert.

Die "Kunsthalle Berlin © www.tacheles.de" wird kuratiert von Frau Barbara Fragogna und Frau Linda

Cerna. Es gibt hier zwar keine, letztlich komplett sinnfreien, Podiumsdiskussionen mit Vortrag zur Kulturmittelverteilung - aber dafür schon mal eine Webadresse.

www.berlin-kunsthalle.de

Martin Reiter

(ist Mitglied der Gruppe NurSchrec!)

Kunsthalle Berlin 2011


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