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Mittwoch, 21. September 2011

Wer auch mit Sünde ist werfe den ersten Stein

(Bild: Miss Kitty 2006 von Paolo Schmidlin gezeigt im Rahmen der Ausstellung "Italian Restyle 2009" Kunsthaus Tacheles/Berlin)

Wer auch mit Sünde ist werfe den ersten Stein, wer ohne ist darf selbstredend auch werfen.

Der Papst in Deutschland, Millionen an Steuergeldern werden in die Schönwettertour des letzten absoluten Herrschers eines europäischen Staates privatisiert/investiert. Obwohl nur weniger als 25% der in Deutschland lebenden Menschen dem Katholischen nachhängen, müssen alle in die Tasche greifen, zuzüglich zu den über 14 Milliarden Euro, die der Steuerzahler jedes Jahr für religiöses Brauchtum (Tempel, Kirchen, Bodenpersonalkosten der Götter, Religionstraumatisierung im Unterricht u.Ä.) auszugeben hat.

Das ist nicht sehr zeitgemäß, geschweige denn demokratisch, Propheten hin - Messiasse her.

Der Papst, historisch betrachtet eher die Fortführung des römischen Tyrannen mit anderen Mitteln, soll also mit seiner Rede im Parlament die notwendige Entscheidung zur Griechenrettung um eine Woche verschieben. Merkel hat das geschickt eingefädelt, Hut ab vor dem Handwerk. Der weiße Knilch, der alte Römer, wischt so ohne es offiziell bemerken zu müssen, den Gesamteuropäern, den Progressiven und als Treppenwitz der Geschichte auch noch den Griechen eines aus. Die Propagandarede des Erbfeindes jeglichen demokratischen Ansatzes im Forum der Rede und Gegenrede, dem Bundestag also, ist eine Provokation und Herausforderung für die Zivilgesellschaft.

Für die Trennung von Staat und Kirche ist die Rede am morgigen Tag eine Zäsur. Die Abgeordneten, die fernbleiben, um sich lieber der Anti-Papst-Demo anzuschließen, retten zumindest den Ruf des "unabhängigen", nur dem Wähler verpflichteten Parlamentes.

Der vatikanische Oberwichtel selbst ist eher eine tragische Figur, völlig neben der Zeit stehend muss er eigentlich froh sein, dass ihn die Staatsanwaltschaft nicht wegen Mitwisserschaft von/bei Sexualdelikten gegen Minderjährige und Behinderung von Ermittlungsverfahren in Untersuchungshaft nehmen lässt. Mitwisserschaft ist wahrscheinlich, da mit der weißen Mafia Opus Dei eine Art Geheimdienst dem heiligen Stuhl direkt unterstellt ist. Die Kriminalgeschichte des Christentums liegt allgemein zugänglich vor (http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalgeschichte_des_Christentums), jeder kann sich selbst ein Urteil bilden. Der absolute Führer der Kurie glaubt natürlich selbst nicht an seine eher dem Hinduismus ähnliche Polyheiligen-pseudo-monotheistische-Sekte, unangreifbar verbunkert sich der Pontifex Maximus* hinter Panzerglas und versiegelten Gullydeckeln, soweit geht der Vollkaskoschutz des Höchsten dann doch nicht. Im Bundestag, dem Forum der Republik, herrschen zum Glück für den katholischen Oberrassisten zivilisierte Verhältnisse, es steht nicht zu befürchten, dass ein neuer Brutus und ein paar Kumpane zur drastischen Abwahl al`a Antikes Rom schreiten, Dolche sind im Plenum nicht gestattet. Ausfälle gegen das Religiöse im Allgemeinen und die Chirsten im Besonderen kann man an dieser Stelle getrost weiter dem politischen Witz überlassen.

Als Zeichen gegen zynische weltliche Verschwendung von Demokratie und Zusammenhalt aber, ist Demonstrieren angesagt.

http://derpapstkommt.lsvd.de/

*Der Titel Pontifex Maximus[1] (lat. für Oberpriester; zur Etymologie siehe Pontifex), bezeichnete ursprünglich den obersten Wächter des altrömischen Götterkults (Oberster Priester) und ging später auf die römischen Kaiser und schließlich auf die Päpste über.

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