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Freitag, 4. Mai 2018
flinks oder schlechts
(Bild: Die Flinken links, die Schlechten rechts - und in der Mitte liegen die ruinierten Stühle...)
Die „Linke“ in Selbstauflösung, die „Rechte“ in neoliberalem Blitzkrieg in das selbstvernichtende Nirgendwo. Das oberste Prozent des oberen Prozentes freut sich kurz, der Planet wir zu verbranntem Toast und am Ende kann keine Sau mehr die Beamten- und Politclownpensionen bezahlen.
Zerfall und Ver(w)irrung als SadoMaso-Lebenslüge von Allen und Jedem. Auch wenn einem das Lachen dem Erstickungstod nahebringt, das 21 Jahrhundert kommt lustig-bescheuert daher. Die neoliberale, aber mit einem Restgewissen ausgestattete Wochenpostille „Die Zeit“ fragt sich entweder verlogen scheinheilig, oder aber tatsächlich vollbescheuert und grenzdebil – wo sind die linken Intellektuellen?
Da muss man tief in der Geschichts-Kiste graben, um auf derlei Zeug trifftig und angemessen arrogant zu antworten.
Zurück an den Anfang … links/rechts wo kommt es her… Zitat aus dem Schrebergarten des Wissens, der Wikipaedia …/Das Aufkommen der Unterscheidung „links“ – „rechts“ im Sinne politischer Richtungsbegriffe wird auf den Ursprung der Französischen Nationalversammlung in der verfassunggebenden Nationalversammlung von 1789 zurückgeführt.[1] Dadurch blieb die Sitzordnung nicht länger das Spiegelbild festgefügter gesellschaftlicher Hierarchien wie in der Versammlung der feudalen Generalstände, sondern brachte bald die Dynamik politischer-ideologischer Auseinandersetzungen zum Ausdruck. Es entstand eine Auffächerung der politischen Orientierungen in der Nationalversammlung in ein Meinungsspektrum zwischen zwei Extremen: Die linke Seite „le côté gauche“ kennzeichnete eine revolutionäre, republikanische Stoßrichtung, während „le côté droit“ mehr zurückhaltende, der Monarchie freundlich gesinnte Vorstellungen vertrat. …/Zitat Ende.
Kurz zusammengefasst, die Linken wollen in der Zeit nach vor schreiten und „Neues“ entwickeln bzw. auf gesellschaftliche Veränderungen mit neuen Ideen reagieren. Die Rechten wollen das Althergebrachte bewahren und den Vor-Schritt in einen Fortschritt, der auch in der Zeit rückwärtsgewandt sein kann, umwandeln. Man schreitet ja nur „fort“, ob vor oder zurück ist durch den Fortschritt alleine keine ausgemachte Sache. Eine fatale Begriffsfalle, der auch in der Regel, die sogenannten Linken andauernd auf den braunen Leim gehen.
Vor dieser Gemengelage ist die Frage, warum sich die linken Intellektuellen heutzutage nicht lautstark zu Wort melden und das Feld den rechten Vollidioten überlassen, die auch schon mal ein Buch gelesen haben, oder schlimmstenfalls sogar eines geschrieben haben, nur dummdreister Gedankenstuhl (Hirnschiss).
Die vor-schrittlichen Intellektuellen äußern sich andauernd und konstruktiv, aber eben mit konkreten Vorschlägen und Lösungsansätzen und nicht mit Allgemeinplatz-Auskotzlyrik ala Sloterdijk oder Sarrazin. Gerade eine Eva Menasse hat sehr konkrete Vorschläge zu Europa und der Welt eingebracht, Robert Menasse hat mit seinem neuem Roman „Die Hauptstadt“ ein großes Werk abgeliefert und auch im ekelhaftesten Zwergstaat dieses Europa tobt ein Robert Misik durchaus sinnstiftend für die Mehrheit der vernünftigen, menschlichen Österreicher, und nicht nur für die, durch den Blätterwald.
Lange ließe sich diese Liste erweitern, aber googeln sich sich doch selbst durch Slavoj Žižek und und und… Was diese DenkerInnen aber nicht tun, ist auf den dumpfen Rechtspopulismus mit dumpfen Linkspopulismus zu antworten. Es ist richtig, nicht auf jede Blödheit der Angstlöcher für Deutschtum oder den FN oder die Protofaschisten in Österreich/Ungarn/Polen zu antworten. Das würde die Fraktion der Hirnamputierten nur aufwerten.
Mit Rechten kann man nicht reden, das beginnt in Deutschland eben schon bei Andrea Nahles und anderen Selbstversorgern auf Steuerzahlerkosten, egal ob von SPD, Grünen, CDU oder CSU-Kreuzrittern. Wer es nicht hören will, wird es fühlen müssen und wenn der Leidensdruck dann hoch genug ist werden wir sehen was passiert.
Wie sollte man dem ganzen Trumpistenpack denn klarmachen, dass sich der Nationalstaat überlebt hat und vorbei ist? Wer würde wirklich zuhören, wenn man die Auswirkungen der neoliberalen Politik innerhalb der nächsten Generation glaubwürdig interpolieren würde? Wen interessiert eine Faktensammlung zum Umstand, dass die Digitalisierung der Freiheit der Märkte diametral entgegensteht? Und warum sollte man überalterte Gesellschaften in USA, Europa, Russland und China retten, die gerade an ihrer eigenen Bosheit, ihrer Gier und ihrem Neid ersticken?
Vielleicht ist ab und an „Wirken durch Nichthandeln“ einfach nur die bessere Wahl. Für die menschlichen Bewohner des Planeten wird die Geschichte weitergehen und darum haben sich die Intellektuellen und die Künstler zu kümmern. Für die unmenschlichen Egomanen der militärisch-industriellen Panzer- und Autowelt aber, ist der Drops eigentlich schon gelutscht. Und who da fuck is Donald Merkel? ... Ausländer gibt es eigentlich gar nicht – Retronazis aber schon.
Die Frage ist also nicht: „links oder rechts“ – die Frage lautet: „flinks oder schlechts“.
Oder um es flink, im Sinne des 21 Jahrhunderts zu formulieren: „Es geht mittlerweile nicht um den Geschwindigkeitsfaktor des Laufes der Geschichte, sondern um den Beschleunigungsfaktor“ , wenn dem so ist, sollten wir den hohlen, perspektivlosen Protofaschismus unserer momentanen Tage nicht durch zuviel Widerstand und Aufmerksamkeit retten.
Helfen wo zu helfen ist, kämpfen wo es um Notwehr geht, Kooperation statt andauernd Frieden und Krieg - aber nicht über jeden dahergelaufenen Spahn stolpern, in der Regel redet man ja auch nicht mit dem räudigen Hund des Nachbarn. Kleine Brötchen backen und große Haufen scheißen ist angesagt.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Bosse der deutschen Autoindustrie in U-Haft genommen werden sollten.
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If fear and malice are seen as reasonable, resistance becomes a civic duty.
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