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Dienstag, 15. Mai 2012

12.05,2012 - ART PARADE - PERFORMANCE & STRASSENLABOR

Die Art Parade am 12.05.2012 als Straßenlabor für zukünftige Aktionen. Da die "Occupanten-Sternmarsch-wischiwaschi-Demo" am 12.05. schon im Vorfeld relativiert war, infolge von so gut wie keinen klaren Forderungen, Instrumentalisierung durch angeblich zeitgenössiche Kunstkasperl und so gut wie keine Mobilisierung, brachte die Art Parade der Blo_Ateliers frischen Wind in den angestaubten Berliner Protestalltag.

Natürlich gibt es ein riesiges Widerstandspotential in Berlin, die vergangene 1 Mai Demo, bei der sogar die Polizei eine Teilnehmerzahl von über 10 000 zugeben musste (also waren es zwischen 12 000 - 15 000), hat friedlich und durchschlagend gezeigt, dass sich Berlin gegen Mieterhöhung, Investorenwahn und neoliberale Restauration des Feudalen als "Geldadelwelt" wehrt. Differenziert wird in dieser Stadt Widerstand geleistet, dies bringt Erfolg wie der Schokoladen oder die Wiedereröffnung des Tacheles beweisen.

Die Art_Parade startete am Bullenwinkel in Kreuzberg mit ca. 40 Teilnehmern, dem Performance Hasen auf Rädern, Fahnenschwingern und belorussischen Mönchen im Namen der zu erobernden Freiräume. Wir zogen zur Adalbertstrasse, warteten dort auf die Occupantendemo und setzten uns ungefragt an die Spitze des "fremden" Demonstrationszuges bis zur Jannowitzbrücke. Bis dahin hatten wir die Hälfte unserer Infozettel verteilt und den Leuten die Forderung nach Freiraum und Kunst nahegebracht. Es war schön sich spontan an die "Spitze der Bewegung" zu setzen und zu versuchen, ob dies funktioniert - jep würde gehen - ;-D
Als die Artparade an der Jannowitzbrücke in die S-Bahn einstieg, war die Polizei überfordert und ließ uns staunenden Blickes ziehen. Die Fahrgäste der DB genossen die Lebensfreude der Künstler und unser Mitteilungsbedürfnis. Mit einmal Umsteigen am Ostkreuz zog die Demo zum Treptower Park, das Performance-Floß zog ein paar Runden mit Polizeibootkontakt und diente bis in den Abend als Plattform und Bühne.
Fazit: Performance-Demo und verteilter Widerstand sind effektiver als angekündigte Großdemonstrationen, die dann aber nur ein paar tausend Leute auf die Straße bringen. Inhalt ist immer noch wichtig, sogar im neoliberalen Occupantenzeitalter, klare Forderungen bringen Diskussion. Populärreligiöses Geschwätz bringt Spaltung und Schwäche für die, die "echte" gesellschaftliche Probleme bearbeiten. Empörung ist zuwenig!
Kultursubventionierter, von Konzernen gesponserter, "Kunst"widerstand schädigt das Politische per se und die gesellschaftskritischen Künstler im Besonderen. Der 12 Mai mit seinem gescheitertem Sternmarsch zeigt uns, wie Counterstrategien in Zukunft aussehen werden. Die Unzufriedenen, Bürgerbewegten, Empörten, Revolutionäre, Widerständler und dergleichen werden einfach via Konzernsponsoring und Medienmanipulationen aufgespalten und sind dann in den verbleibenden kleinen Dosen leicht verkraftbar. Im Sinne von Biopolitik & Biomacht heilt also das Sponsoringmedikament die ganzen kleinen Infektionsherde durch Aushungern, der Volkskörper überlebt irgendwie und kann weiter rücksichtslosest geschunden werden...das nenn ich dann Doping bis zum Ableben.

Martin Reiter 05.2012

(foto: mitrich) die Polizei wollte auch dabei sein - auf hoher Spree.... Bemerkungen zur jüngsten dramatisierten Historie der “Kunstruine” findet Ihr hier:

_>EUER LAND WURDE VERSCHACHERT Teil I (Die Geschichte der Tacheles Privatisierung)
_>Euer Land wurde verschachert Teil II Zwangsverwaltung 2007 und Grundbuch
_>Euer Land wurde verschachert Teil III
_>Euer Land wurde verschachert Teil IV

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