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Mittwoch, 24. August 2011

Mechthild, FAZ und warum manche meinen dies würde "Fanatische Allgemeine Zeiten" bedeuten

(Bild: Deutsches Wirtschaftswunder 2011)

Mechthild, FAZ und warum manche meinen, dies würde "Fanatische Allgemeine Zeiten" bedeuten oder
"Das Imperium schlägt zurück" (bzw. würde gerne...)

Mechthild durfte für die FAZ vom 23.08.2011 ein Pamphlet verfassen (http://www.faz.net/artikel/C32306/berlin-wo-alles-geht-lassen-sich-viele-gehen-30489164.html), "Wo alles geht, lassen sich viele gehen" und die Miniwallküre hebt auch so richtig ab. Die Berliner Diktatur des Lumpenproletariats wird da angeprangert, die Zustände in Freibädern, das Eis, der Schnee, die vielen-vielen unkontrollierbaren Menschen und die linksextremen Gewaltexzesse, sowie der desaströse Zustand der Hauptstadt FDP. Die Verfasserin übt sich erfolglos in altgriechischem Sophismus und bleibt schlicht provinziell.

Die 3,29 Millionen-Metropole an der Spree ist neben Hamburg die einzige Stadt Deutschlands mit internationalem Gesicht, die Hochhäuser zu Frankfurt interessieren nur die Finanzmärkte und diese machen ja gerade in Vandalenstrategie. Die Stadt der Gegensätze, der Ausländer, der Kunst, der Regierung und der Wissenschaften wird von dem tollwütigen Sprachrohr für die "schwäbische Hausfrau" als Paradies der Lumpen, SPDler, Linken und Grünen dargestellt. Schön wäre es, ist aber nicht so. Der rot-rote Senat ist ein willfähriger Gehilfe der neufreiheitlichen Privatisierer, die Hauptstadt FDP hat keine Chance, weil es dümmer nicht mehr geht, und das ist sogar den Berlinern zuviel. Die BSR, der Reinigungsdienst der U-Bahnen, die biedermeierlichen Bürgerplattformen und die Berliner Hausbesitzer haben (noch) keine Polizeibefugnisse, und das ist gut so.

Soziale, Bildungs- und Finanzprobleme und die damit einhergehende Verwahrlosung von Mensch, Gesellschaft und Stadtviertel haben mit schiefgelaufenen Exzessen und kriminellen Machenschaften der Finanzmärkte zu tun. Diese Zentren des Bösen stehen hierzulande in Frankfurt, und die zündeln an den Märkten ohne Rücksicht auf ganze Erdteile und deren Bevölkerungen. Graffiti, Brände, eingeschlagene Fenster und saufende Jugend sind nicht nur ein Ärgernis für Mechthild und ihre Volksgenossinnen, sondern auch ein schönes Zubrot für die Versicherungsindustrie, Privatschulen, Spekulanten und rechtsradikale Wahlkämpfer. Dass Menschen in Berlin für kommunalen Wohnungsbau und Mietregulierung plädieren, können boshafte marktradikale Althippies selbstredend nicht verstehen. Durchaus ambivalent die ganze Hauptstadt, nur dafür ist die Schreiberin der Epistel für Kleinbürger in Panik zu einfach gestrickt.

Der gesamte Dreck, der in diesem Artikel angemahnt wird, ist letztlich das Ergebnis einer asozialen Marktwirtschaft, die im Begriff ist unterzugehen. Und wenn da nicht wichtige Sichtachsen zuwachsen und soziale Kontrolle verloren geht, wird die Folge das Wiedererstarken der radikalen Fanatiker ala Breivik oder Mechthild sein, und das wird dann sicher teuer.

Liebe FAZ Redaktion, wie wäre es mit einem Spaziergang durch das Frankfurter Bahnhofsviertel, auch nicht wirklich gut- bürgerlich. Gerne könnt ihr unsere Berliner CDU und FDP Kandidaten haben, die auch schlechte Sophisten sind, die mit ihrer vom Wahlvolk kaum bemerkten Hysterie als politische Anstifter zu Brandanschlägen auf Autos und andere Dinge aufrufen. Wenn die so weitermachen im Verbund mit FAZ, Bild und BZ, zündet demnächst ein Pfarrer aus reiner Solidarität heraus des Nachbarn Auto an.

Wahrscheinlich werden die Berliner Autos und Treppenhäuser von Agenten der CDU/FDP bzw. der Autoindustrie angezündet, um es den Linken in die Schuhe zu schieben, dumm nur, dass es gar keine Linken mehr gibt. Die die dafür gehalten werden fahren meist Gebrauchtdaimler oder teure Mountainbikes, lesen das Zentralorgan der Grünen, die TAZ, und freuen sich auf ihren nächsten Kuba-Urlaub. Die Idee mit der Diktatur des Lumpenproletariats ist für eine ehem. Geschichtsstudentin der FU eher ein Armutszeugnis oder eben schon Wiederbetätigung. Mechthild denk nach, vielleicht ist das wilde Pamphlet nur Ausdruck der eigenen Unzulänglichkeit und Ängste, die dann doch von einem Linken- und Rechtenbild geprägt sind, das seit Jahren obsolet und defakto inexistent ist. Die schöne, hehre, nationale Biedermeierwelt der deutschen Nachkriegskleinbürger kehrt nie mehr wieder, soviel ist sicher, und dies haben nicht die Linken erkämpft, sondern die opportunistischen, wohlstandsversehrten, giergetriebenen Konsumisten organisiert - insofern selber Schuld Frau Küpper.

Darum - gebt den Finanzmärkten keine Chance:
Mieten stoppen Demo 03.09.2011-14.00h Hermannplatz

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