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Donnerstag, 4. August 2011

Dummheit tut weh......


frei erhältliche Schusswaffe für Kinder ab dem 6 Lebensjahr...

Dummheit tut weh......
Zitat Abendzeitung München 30 Juli 2011
"München -  Als er im Mai 2008 bei der Vereidigung des Stadtrats die Hand zum Hitlergruß erhob, war die Entrüstung über den Neonazi Karl Richter riesig. Er wurde dafür rechtskräftig verurteilt – was in seinen Kreisen eher als Heldentat gilt. Seitdem hat er sich im Stadtrat immer wieder mit dreisten Äußerungen bemerkbar gemacht. Wobei er stets haarscharf an der Grenze zum Verbotenen balanciert.

Jetzt ist er allerdings zu weit gegangen.
Mit einem unfassbaren Kommentar über das Massaker von Norwegen verhöhnt er die unschuldigen Opfer. Mit keinem Wort bedauert er die Opfer, im Gegenteil: Solche Anschläge würden auch in Deutschland „wahrscheinlicher“ – „wegen der ungebremsten Anstrengungen linksgrüner Polit-Ganoven, aus Deutschland eine multiethnische, multikriminelle Patchwork-Gesellschaft zu machen, in der Einheimische benachteiligt, Ausländer privilegiert und der politische Widerstand gegen den schleichenden Bevölkerungsaustausch von Medien und Parteien kriminalisiert“ werde. Die Empörung im Stadtrat ist gewaltig."


Also doch kein Einzeltäter in Norwegen, die rechten, von christlichen Phantasmen pathologisierten, zumeist mittelständischen Recken sitzen überall. Sarrazin-Hetze und Richter-Wahnsinn sind nur der Schaum auf dem Bier des europäischen Rechtsradikalenmarktes.

Wie viele solcher Dummheitsbomben gibt es wirklich, als Polit-/Geschichtszombies existierende Produkte einer seit den 80ern anhaltenden Bildungsmisere, ist dies auch das Ergebnis einer medizinischen Unterversorgung?
...mögliche Antworten:

Marktprodukte einer Unterhaltungsindustrie, die Menschen soweit entmenschlicht, dass heute jeder 12-Jährige, geübt in verschiedensten Tötungspraktiken, munter und froh das mehrfache an virtueller Gewalt konsumiert, als sein Urgroßvater im realen Krieg tatsächlich und folgenschwerer erlebte. Fakt scheint, dass z.B. der Spieleindustrie (ebenso wie der Film-Gewaltorgienindustrie) mittlerweile Schädelkanonen und Foltersequenzen auch keine erheblichen Steigerungsraten mehr einbringen und ein Massaker-Totschlag-Gewöhnungseffekt eingetreten ist.

Es sind Subjekt-Produkte einer Globalisierung, die viele Verlierer produziert, also faktisch immer mehr Opfer des freien Marktes generiert. Einer unregulierten Globalisierung, die Völkerwanderungsbewegungen, demographische Entwicklungen und touristisch motivierte Mobilität nicht organisiert und den Menschen in keiner Weise vermittelt. Der durchschnittliche Bewohner/Konsument der Erde weiß gar nicht über die Verknüpfungen seiner konkreten Existenz mit vielen anderen Existenzen Bescheid, schon gar nicht in wirtschaftlichen und energiepolitischen Details.

Mensch/Maschine-Produkte einer Medienlandschaft, in der sich die Grenzen zwischen Gerücht und Information aufgelöst haben, dem Internet sei es nicht gedankt. Die Psycho-Pornoformate Bild, BZ und Co. leben von Legionen schlichter "Einzeltäter" und fördern die Gewaltbereitschaft durch ein Maximum an voyeuristischer Berichterstattung. Konsequenterweise muss man davon ausgehen, dass in den Köpfen bereits so etwas wie eine Amokläufer-Ranking-List herumspukt, die in psychologischer Hinsicht eine selbsterfüllende Prophezeiung darstellt.

Natürlich spielen viele andere Faktoren ebenso eine Rolle, aber die eben genannten sind mittlerweile eine gesellschaftliche, beinah globale Grundtendenz. Als Polemiker könnte man auch von globaler Grunddummheit sprechen. Es gibt russische und amerikanische Nazis, FPÖ, Front National, Graue Wölfe, NPD, belorussische, ungarische, kroatische etc. Nationalisten und vielerlei mehr. Also durchaus ein multikultureller Haufen, der noch in 70er Jahren von Amtsärzten und Therapeuten erledigt worden wäre. Speziell in Europa aber hat sich ein rechtsradikales, gewaltbereites Klima in breiten Bevölkerungsschichten festgesetzt, das das gefühlte persönliche Versagen den unschuldigen Anderen, Ausländern und Andersgläubigen anlastet. Man fühlt sich selbst besser durch die Verächtlichmachung des Nächsten.

Auch als multikriminelle Patchwork-Gemeinschaft fallen die radikal/mörderischen Ränder der rechten Bewegungen immer wieder auf. In letzter Konsequenz werden dann auch schon mal Einheimische vernichtet, da sie ja, linksgrün wie sie gebärden, unwert sind, weiterzuleben. Mord und Gewalt sind kriminell, auch wenn sie von christlichen Tempelrittern, übereifrigen Polizisten oder Grenzschützern angewendet werden. Insofern sind der Konservativismus, der freie Marktliberalismus und die Herrenmenschen(Kaufkraft)idelogie im Konsumismus die Auslöser und bis zu einem gewissen Grad die Nutznießer dieser gewaltbereiten Polit-Ganoven.

Demokratie bedeutet nicht, jeder darf. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, Dummheit macht frei. Eine offene Gesellschaft bedeutet nicht, Extremisten, ob christlich, muslimisch oder sonstwie gewalttätig, in irgendeiner Weise zu tolerieren.

WIr alle leben seit ewigen Zeiten in einer multiethischen, multikulturellen Welt. Der Bevölkerungsaustausch findet von Generation zu Generation, über Grenzen und Kontinente, quer durch alle Völker statt, mit oder ohne Mauern, wie uns die Geschichte lehrt. Keine römischen Wälle hielten Goten davon ab, auch so gut wie die Italiener leben zu wollen. Kein Benzinpreis ist zu hoch, um nicht als Urlauber das Ausländer-Sein genießen zu wollen.

DIe Zigaretten sind aus Südamerika, die Einkommen oder HartzIV Bezüge aus Gewinnen im weltweiten Finanzcasino und Exportweltmeister sind extrem vom Ausland abhängig, die Schuhe sind aus China und die Playstation ist aus Japan, ein multiethnischer, globaler Supermarkt ist die Wirklichkeit in der wir leben. Ja sogar die Waffen, die im Keller so manch ein Irrer versteckt hält, sind meistens ausländischer Natur.

Die Christen, als Sekte abrahamistischen Ursprungs, sind dieselben intoleranten Missionierer, wie ihre muslimischen Ebenbilder, die auf abrahamistisch/christliche Quellen zurückblicken. Die Nationalisten in ihren jeweiligen Nationen teilen dieses Paradoxon, Ausländerfeinde sind sich eben selbst der größte Feind. Der Blut und Ehre Spinner ist lediglich ein aufmerksamkeitsgestörtes, esoterisches Würstchen.

Nur Bildung, Aufklärung und die konsequente Trennung von Gemeinwesens-Organisation und Religion bzw. Aberglaube können religiös/esoterisch motivierte Gewalt verhindern. Ein Kultur-Marxismus ist ebenso inexistent, wie Gott oder Allah höchstselbst, dass ein Abrahamist dem anderen den Schädel einschlägt, sollte aber in unserer kleinen, verschränkten, vernetzen Welt nicht geduldet werden.

Der Protektionismus völlig obsoleter und daher überlasteter Nationalstaatsregierungen fördert die rechte Gewalt. Der norwegische Ministerpräsident hatte durchaus die richtige Idee mit seiner trotzigen Forderung, die Gesellschaft muss noch offener und freier werden. Die Easy Jet-Völkerwanderungen unserer Zeit sind ebenso eine Chance, wie breite Emanzipationsbewegungen in muslimischen Ländern oder Bankencrashs und Immobilienkrisen in den satten Industriegegenden der Erde. Diese Verschiebungen und Entwicklungen müssen wir nutzen, Empörung auch eine gewaltige (...?) und kleinbürgerliche Betroffenheit genügen da nicht.

Für die Unbelehrbaren aber wären Reservate denkbar, isoliert im reinen Land der hehren imaginierten Nation würden sie mit einem zuwenig an Energie, Essen und Waren, einer Christenreligion, die aus dem Nahen Osten kommend vor ausländischen Einflüssen nur so trieft, überalternd und ohne genetische Auffrischungen bald zugrunde gehen. Wir hätten sie dann ausgesessen.

Jedem Inländer egal wo, stehen Milliarden an Ausländern gegenüber, und das beruhigt doch irgendwie. Nächstenliebe aber ist christlicher Quatsch, wie uns das norwegische Beispiel zeigt, ist damit umso mehr Raum die Übernächsten lustvoll zu erschlagen, nur weltweite solidarische Liebe und Zusammenarbeit ohne jeden Aberglauben kann uns alle weiterbringen.

PS: Es geht hier nicht darum religiöse oder spirituelle Gefühle zu verletzen, aber mit dem gleichen Recht auf Glauben existiert das Recht auf Nichtglauben und Leugnung des Religiösen. Moralisch sind Religionen auch nie gewesen, fanden doch im Namen des Glaubens die Größten von Menschen begangenen Verbrechen statt. Die Nazis glaubten an ihren Führer duchaus im messianischen Sinne.

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Freitag, 29. Juli 2011

Wie in der DDR - "es geht aufwärts und alles ist gut" (wie im Juli`89)


Wie in der DDR "es geht aufwärts und alles ist gut" (wie im Juli`89)
-ein Stück berechnender Realitätsverlust im Berliner 11er Sommer-

Gegenwartskunst
Über 100.000 Besucher bei "Based in Berlin"
(Zitat: RBB Online)
"Die zeitgenössische Kunstausstellung "Based in Berlin" hat eine positive Abschlussbilanz gezogen. Wie eine Sprecherin am Sonntag mitteilte, wurden bei der sechswöchigen Schau etwa 110.000 Besucher gezählt. Speziell im Atelierhaus Monbijoupark sei es am letzten Ausstellungstag noch einmal "wahnsinnig voll" gewesen. 

"Based in Berlin" war eine großangelegte Ausstellung mit Gegenwartskunst aus der Hauptstadt. 80 internationale Künstler, die in Berlin leben und arbeiten, hatten seit dem 8. Juni am Monbijoupark in Mitte und an vier weiteren Standorten ihre Werke präsentiert. Die Resonanz sei "sehr, sehr gut" gewesen, sagte die Sprecherin. Das Projekt wurde vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) unterstützt, der gleichzeitig Kultursenator ist.
Berlin ist bei internationalen Künstlern beliebt, auch weil Ateliers vergleichsweise günstig sind. Eine feste Kunsthalle für zeitgenössische Kunst ist allerdings im Berliner Haushaltsentwurf nicht vorgesehen." Dieser Beitrag gibt den Sachstand vom 24.07.2011 wieder. Neuere Entwicklungen sind in diesem Beitrag nicht berücksichtigt.

...?!? /" Wahnsinnig voll und sehr sehr gut " ... ein mehr an Kommentar grenzt an Verschwendung. Trotzdem muss noch einmal nachgetreten werden, BiB war eine berechnende, zynische Diffamierung der zeitgenössischen Kunst. 100.000 Besucher über sechs Wochen an den Ausstellungsorten Hamburger Bahnhof, NGBK, KW, Berlinische Galerie und Monbijoupark bedeutet in Wirklichkeit, fast niemand hat diese Schau besucht. Die beteiligten Standorte hätten ohne BiB höchstwahrscheinlich ein mehr an Publikum genießen können.

Das Eigenlob der Protagonisten und beteiligten Politiker erinnert an die Vorwärtsrhetorik abgetakelter totalitärer Systeme. Die tödliche Umarmung einer Kulturverwaltung und ihrer Kuratorenbrut, die hinterrücks den Raubbau an kreativen Stadträumen fördert und damit der zeitgenössischen Kunst den Boden entzieht, ist eine Katastrophe.

Das Kalkül dahinter ist durchaus verständlich und kalt, vorne raus konsumistische Spektakel (frei nach Pasolini) und hinten herum Vertreibung, Mietenwucher und Spekulantenunwesen, durch großzügige Bankenrettungen immer wieder aus unseren Steuermitteln finanziert. Die überbezahlten Kollegen und Kolleginnen aus der Politik machen das Theater, die Finanzheuschrecken den Reibach, das Publikum aber schwitzt und blutet. Egal ob in der griechischen Tragödie zu Athen oder der Berliner Innenstadt.

Dies war die zersetzende Qualität der BiB, die Künstler wurden defakto vergewaltigt. Ihre Anliegen, Visionen und Kritiken sind einer Kuratoren-Zuhälterbande zum Opfer gefallen. Der Pate hat es bezahlt und lässt sich nun Berlusconi gleich in seinem Staatsfunk, dem RBB, feiern. Das ist nicht nur peinlich und ekelhaft sondern in Berlin, der ehemaligen Reichshauptstadt und Hauptstadt der DDR, besonders bedenklich. Hier haben schon viele Funktionäre große Erfolge gefeiert, obwohl alles bereits schief gelaufen war. Vielleicht ist es aber eine schreckliche deutsche Tradition, Kaiserkronen zu erschachern, im selbstverschuldeten Untergang Endsiege zu feiern, sozialistischen Aufbau zu propagieren, während sich die Tatsächlichkeit eine andere Bahn bricht, und nunmehr Kunst zu inszenieren, während die Künstler aus der Stadt getrieben werden.

Wo kommt dieser nationale Minderwertigkeitskomplex eigentlich her? Warum fallen Sozialdemokraten und Grüne so oft zurück in quasi-feudale Muster? Wieso opfern Kuratoren und Politiker die Aufklärung und Geistesarbeit ihren kleinen, dummen, irrelevanten Eigeninteressen? Eine Reihe von Fragen, die einer Ausstellung "Based at Berlin" als Ideenstifter dienen könnten.

Die BiB (Based in Berlin) sollte u. a. die BBBB (BerlinerBetrugsBeBauungen) fördern und weiter ermöglichen, dies ist nicht gelungen. Eine große Diskussion um den Umgang mit Kunst und Freiräumen ist neu entfacht worden, das Atelierhaus im Monbijoupark wurde von der BVV Mitte, ob der öffentlichen Aufmerksamkeit, gerettet. Die Initiative "Haben und Brauchen" setzt dem neoliberalen Wahnsinn der rot-roten Stadtbeherrscher Argument um Argument entgegen, selbst die Medien begleiten den Widerstand gegen Spekulanten und sozialdemokratisch/grüne Dekoration wohlwollend. So hat jedes Negative durchaus auch positive Seiten und diese gilt es sofort und unverzüglich zu nutzen.

Die Kunst verändert die Welt, aber bitte treibt die letztklassigen Kuratoren aus dieser Stadt.

mr. im juli 2011

PS:
Eine kleine Kritikenübersicht,....... international wurde der 1,6 Millionen teure Selbstbetrug durchwegs verrissen oder, glücklicherweise, nicht wahrgenommen. Der Kunst und dem Standort Berlin hat das Kuratoren-Klüngel-Event sehr geschadet.

....und niemand sagt Danke.

http://www.tagesspiegel.de/kultur/bewegung-im-quartier/4425552.html

http://www.morgenpost.de/printarchiv/kultur/article1703957/Wie-die-based-in-Berlin-Schau-auf-die-Galerien-abstrahlt.html

http://www.welt.de/regionales/berlin/article13467710/Warum-Based-in-Berlin-gescheitert-ist.html

http://www.tagesspiegel.de/kultur/nur-zur-dekoration/4356444.html

http://www.taz.de/!72624/

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Donnerstag, 28. Juli 2011

Machen Sie mal Tacheles ...




An den
Regierenden Bürgermeister von Berlin
Herrn Klaus Wowereit
Senatskanzlei
Jüdenstr. 1
10178 Berlin




Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,
sehr geehrter Herr Kultursenator,


anbei zu Ihrer Information Auszüge aus den Machbarkeitsstudien des Masterstudiengangs Real Estate Management der Technischen Universität Berlin. Alle drei Projektentwicklungen erhalten das Kunsthaus Tacheles als selbstbestimmte zeitgenössische Kulturinstitution an seinem jetzigen Standort.

Alle drei Studien beweisen die Machbarkeit des Tacheles Quartiers, auch im Sinne der Investoren. Einer einvernehmlichen kooperativen Lösung des Tacheles-Problems steht tatsächlich keinerlei objektivierbares Argument entgegen.

Im Namen des Kunsthauses bitte ich Sie, die vorliegenden Arbeiten als konstruktiven Lösungsansatz zu übernehmen und im Rahmen Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung durchzusetzen.

Kein Investor kann gegen Berlin planen und bauen, es liegt in Ihrer Macht dies auch durchzusetzen.

Tacheles bedeutet zeitgenössische Kunst, kreative Diskussion, Arbeitsplätze und Identität. Es ist Ihre Aufgabe Interessen ausgleichend dieses Projekt im Sinne der Stadt und ihrer Bewohner zu entwickeln.

Die Kunstruine hat das Potenzial ein leuchtendes Benchmark für nachhaltigen, zukunftsweisenden Städtebau zu werden.
Diese Chance darf sich die kreative Mitte Berlins nicht entgehen lassen.


Mit freundlichen Grüßen



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Samstag, 23. Juli 2011

VERBOTENE ZONE


neue Zaunanlage-Berlin Friedrichstrasse 2011


VERBOTENE ZONE - ! ACHTUNG Spekulantengebiet !

Am Tacheles in Berlin Mitte wird durch die HSH Nordbank und die Investoren, Jagdfeld und mutmaßlicherweise Harms Müller Spreer ein Belfastzaun errichtet.
Die Zaunanlage mit stachelbewährtem Tor zur Friedrichstrasse erinnert an die "Schutzzäune" der nordirischen von Bürgerkrieg zerrütteten Hauptstadt Belfast.

Massive, teure, einbetonierte, langlebig oberflächenbeschichtete Stahlzäune sichern nun die Brache hinter dem Kunsthaus. Die Freifläche wird damit zur verbotenen Spekulantenzone, undurchsichtige Finanzgeschäftemacher im Immobilenbereich teilen Berlin mit Mauer, Stacheldraht und Stahlzaun. Im Namen des de fakto heiligen Eigentums wird eine Stadt geteilt, ohne Rücksicht auf Mensch und gewachsene Struktur. Josef Stalin, Maggie Thatcher oder Imperator Hadrian wären entzückt. Klar ist, dass der antidemokratische Wall im Vergleich zu den Mauer- und Zaunanlagen der oben erwähnten Politpsychopathen, eine mickrige Anfängerarbeit darstellt. Aber die Wehranlage der Spekulanten und Ihrer Handlanger ist im gleichen Geiste errichtet und dies ist von Übel.

Obendrein gibt es in zynischem Schutzstaffelschwarz gekleidete Privatsecurity die in einem als Wohnwagen getarntem Wachhäuschen, den Wall gegen Menschen und Kunst halten. Mit Infrarotkameras, Patroullien und Hunden wird die verbotene Zone gesichert, die inhumane Schengener Aussengrenze ist damit endgültig im Inneren der EU angekommen. Es ist schon erstaunlich wie wenige Millionen genügen um dem "Herrscher" ein, wohl versehentliches, volles Geständniss abzuringen.

Der Spekulantenlimes in Berlins Mitte hat in erster Linie aber eine pragmatische Seite. Hinter der, augenscheinlich auf Dauer, angelegten Installation läßt sich auf Jahre hinaus lustig und froh auf Kosten der Allgemeinheit weiter spekulieren. Abtretungsrogaden in Grundbüchern, Ausbietungsvorverträge, bündelweise Gesellschaftskonstruktionen, instrumentalisierte Pleiten und einiges mehr aus der Kreditmarktkonzeptkunst garantieren auch in naher Zukunft satte Gewinne und Honorare, ohne das in absehbarer Zeit eine BBBB (BerlinerBetrugsBeBauung) überhaupt ausgeführt werden muss.

Das Reden darüber genügt - Reibach wird gemacht, es geht voran !?

Das die, von Steuerzahlern gerettete, HSH Nordbank sich auf derlei Installationskunst überhaupt einlässt, legt die Vermutung nahe, das die Bank den Investoren gefällig sein MUSS. Das Problem "Mensch/Kunst/Politik" muss von der, in der Öffentlichkeit sowieso schon als Ekelbank wahrgenommenen, Bankergilde erledigt werden. Im konkreten Tacheles Fall hat wahrscheinlich ein Triumvirat aus Bank, Investoren und gekauften Politikern die "neue Grenzsicherung" zu verantworten.

Die Anlage ist durchaus professionell ausgeführt und hat alleine schon daher die Eigenschaft im Sinne der neuen Konzeptkunzt als READY MADE vereinnahmt zu werden.

Von nun an ist die neue "Grenzanlage in Berlin" ein Kunstwerk des Kunsthauses Tacheles. Der Titel: VERBOTENE ZONE - Spekulantengebiet -lost in 2011-

Eröffnet wird die Installation offiziell zum 50 jährigen Jahrestages des Mauerbaus. Angefragt als Gäste: Herr Wulff, Frau Merkel, Herr Wowereit, Frau Künast und viele andere mehr.

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Dienstag, 19. Juli 2011

Das Tacheles ist machbar

*
Das Tacheles ist machbar

/seit über 21 Jahren, Investorenintrigen, Politikerdummheit, Kuratorenunwesen und Finanzmarktgier haben es bis dato nicht geschafft das freie, zeitgenössiche Kunsthaus in Berlin Mitte zu relativieren bzw. zu schließen.

Tacheles = Avantgarde 2.0 + bleibt - und die Kunst verändert die Welt.

Eine Machbarkeitsstudie der TU - Berlin wird am 22.07.2011 im goldenen Saal des Kunsthauses präsentiert, Politiker und Wirtschaftstreibende sind dazu eingeladen. Es wird spannend wer von dem oben erwähnten Protagonisten an dieser Veranstaltung teilnimmt. Tacheles bleibt dabei: "Kunst ist keine Geschäftemacherei und Geschäftemacherei ist keine Kunst."

* Machbarkeitsstudie Tacheles Berlin

Für das derzeit vom Kunsthaus Tacheles e.V. genutzte Gebäude und
dazugehörige Gelände an der Oranienburger Straße 54 - 56a wird
ein tragfähiges Nachnutzungskonzept gesucht. Auf dieser Grund-
lage haben sich die Teams des 9. Jahrgangs des Studiengangs Real
Estate Management mit möglichen Entwicklungspotentialen des
Grundstücks auseinandergesetzt und in Form einer ganzheitlichen
Machbarkeitsstudie, die technische, wirtschaftliche, rechtliche sowie
ökologische und soziologische Programmstellungen beinhaltet, Lö-
sungsvorschläge erarbeitet.
Die TeilnehmerInnen und DozentInnen des Studiengangs freuen sich
darauf, ihre Ergebnisse einem interessierten Fachpublikum vorzu-
stellen und mit Ihnen zu diskutieren.

Drei Teams tragen jeweils 20min. vor

Ablauf

14.00 Begrüßung durch Prof. Dr. R. Schäfer
und Prof. R. Kyrein
14.10 Standort- und Marktanalyse Tacheles

ABSCHLUSSCOLLOQUIUM
DES 9. JAHRGANGS

Eine Machbarkeitsstudie zum Tacheles
am 22. Juli 2011
von 14 bis 18 Uhr
Anmeldung wird erbeten bis 18.07.2011 bei:
Katrin Ritter
Technische Universität Berlin
Fakultät VI Planen – Bauen – Umwelt
Sekretariat A 57
Straße des 17. Juni 150 – 152
10623 Berlin, Germany
Telefon: + 49 30 - 314 - 79805
Telefax: + 49 30 - 314 - 21826
E-Mail: info@rem-berlin.de
Internet: www.rem-berlin.de


* (Auszug aus der Einladung der TU-Berlin)



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Freitag, 15. Juli 2011

der Brief als Widerstandsakt im Rahmen der Kunst...-Berliner 11er Sommer



Mit Briefen die Mächte weich schreiben.
Nach der Tachles Parade gingen ein dutzend Briefe an die Verantwortlichen, anbei zwei Beispiele, wir wollen nun 140 000 Unterstützerunterschriften übergeben.

Sehr geehrter Herr Harm Müller Spreer

Am Samstag den 09.07.2011 haben ca. 800 bis 1000 Tacheles UnterstützerInnen für den Erhalt des zeitgenössichen Kunsthauses Tacheles friedlich demonstriert.
Dies zeigt die große Unterstützung die das Tacheles bei den Berlinern und Berlinerinnen genießt. Außerdem ist der Wirtschaftsfaktor "Tacheles", mit seinen über 400 000 Besuchern jährlich, für das kreative Berlin unbestritten von größter Wichtigkeit.

Als Zeichen für ein zivilisiertes, friedliches und weltoffenes Deutschland wirkt das Kunsthaus in der Oranienburgerstrasse seit über 21 Jahren und hatte bzw. hat Millionen von internationalen Besuchern.

Ich appeliere an Sie, das Kunsthaus in der Oranienburgerstrasse zu retten und mit der HSH Nordbank eine einvernehmlichen Lösung des "Tacheles Problems" zu finden. Es wäre sicherlich wirtschaftlich kein großer Verlust das Tacheles (nur 1250 m2 Grundfläche) in die "Stiftung Tacheles" einzubringen. Speziell die steuerlichen Effekte würden die Zustiftung des Kunsthauses attraktiv machen. Mit den Künstlern in Frieden zu bauen würde auch Ihre Vermarktungchancen eher begünstigen.

Wo ein guter Wille ist, ist immer auch ein finanztechnischer Weg, außerdem kann kein Investor gegen die Stadt Berlin oder die Politik bauen.

Gerade eine Demokratie braucht eine kritische zeitgenössische Kunst abseits von Dekoration, Spektakel und reiner Verwertung.

Ich bitte Sie um einen Termin bei dem die Künstler des Tacheles Ihnen als Eigentümer die 140 000 Unterstützer Unterschriften überreichen können.

Retten Sie die kreative Mitte Berlins, retten Sie das Kunsthaus Tacheles als Zeichen für eine weltoffene demokratische Hauptstadt Deutschlands. Und als Beispiel für einen konstruktiven Beitrag von Investoren zum Kulturleben in der Bundesrepublik.

mfG

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Sehr geehrter Herr Bundespräsident

Am Samstag den 09.07.2011 haben ca. 800 bis 1000 Tacheles UnterstützerInnen für den Erhalt des zeitgenössichen Kunsthauses Tacheles friedlich demonstriert.
Dies zeigt die große Unterstützung die das Tacheles bei den Berlinern und Berlinerinnen genießt. Außerdem ist der Wirtschaftsfaktor "Tacheles", mit seinen über 400 000 Besuchern jährlich, für das kreative Berlin unbestritten von größter Wichtigkeit.

Als Zeichen für ein zivilisiertes, friedliches und weltoffenes Deutschland wirkt das Kunsthaus in der Oranienburgerstrasse seit über 21 Jahren und hatte bzw. hat Millionen von internationalen Besuchern.

Ich appeliere an Sie, das Kunsthaus in der Oranienburgerstrasse zu retten und die Wasserversorgung der Tacheles Künstler wieder zu erreichen. Es wäre sicherlich politisch kein Problem, die Investoren und Banken zu überzeugen das Tacheles (nur 1250 m2 Grundfläche) in eine "Stiftung Tacheles" einzubringen oder einen Grundstückstausch mit dem Land Berlin vorzunehmen.

Wo ein politischer Wille ist, ist immer auch ein finanztechnischer Weg, außerdem kann kein Investor gegen die Stadt Berlin oder die Bundespolitik bauen, auch da ergäben sich vielerlei Interventionsmöglichkeiten.

Gerade eine Demokratie braucht eine kritische zeitgenössische Kunst abseits von Dekoration und Spektakel, das Kunsthaus Tacheles wäre eine optimale Kunsthalle und könnte als diese, noch Großes für Deutschland und Berlin erwirken.

Ich bitte Sie um einen Termin bei dem die Künstler des Tacheles Ihnen als Bundespräsident 140 000 Unterstützer Unterschriften überreichen können.

Retten Sie die kreative Mitte Berlins, retten Sie das Kunsthaus Tacheles als Zeichen für eine weltoffene demokratische Hauptstadt der Bundesrepublik.

mfG


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Freitag, 17. Juni 2011

Kunsthalle zu Berlin Episode III - Based in Berlin "BiB"

Keiner will den Ständestaat, aber jeder will Mittelstand* oder Geldadel sein.
(eine Beschimpfung und eine Kunstkritik....)

Unlängst las ich in einem Büchlein eines selten schlichten Investmentbankergemütes über die Dummheit des Mittelstandes und die Überlegenheit des Bänker-Intellektes. Abgesehen davon, dass der Schreiberling die Gleichheit der Menschen in ihren Rechten mit Gleichmacherei verwechselt und Sportwagen nach wie vor für eine sinnvolle Erfindung hält, glänzt das Buch mit Binsenweisheiten zur Haushaltskasse von Mutti und Vati und einer interessanten Mittelstandsbeschimpfung, auf die ich hier näher eingehen möchte bzw. die an dieser Stelle noch weiter ausgebaut werden sollte.

Die These: Der Mittelstand ist überhaupt an allem Schuld, und bei genauer Betrachtung kommt man zu dem Ergebnis, dass es ihn nur aus einem Grund gibt - der da wäre: "Wenn man die Kleinbürger einfach tun ließe - käme, wie die Geschichte zeigt, immer nur Grauenhaftes zu Tage".
Also muss jegliche Herrschaft, egal ob Imperator, Zentralkomitee oder Parlament dafür sorgen, dass der niedrige Adel, Bürger oder eben nunmehr Kleinbürger befriedet ist, sonst herrscht Unfrieden und das stört die Herrschaft ganz konkret fiskalisch und machtpolitisch. Das ist gleichwohl keine neue Erkenntnis, aber wenigstens eine pointierte Einführung in die weiteren Argumentationsketten.

Am besten man stopft diese gefährliche Menschengruppe, die sich nicht als Unterschichten-Restmenschheit begreift und zu Tode säuft o.Ä., in ein Hamsterrad. Am besten so, dass sie dies gar nicht bemerken, mittels Eigentum ist dies leicht möglich. Ist es nicht der typische Mittelständler, der mit überteuertem, unfunktionalem SUV aufgerüstet, geleast versteht sich, vor einem kreditfinanzierten Eigenheim parkt? Leasingvertrag und Schuldenlast ketten diese Personen über Jahrzehnte an ihre kleinen Betriebe und Unternehmungen und wehe dem, der in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, die Gläubigerbanken werden diesen Versager schlimmer und brutaler neutralisieren als einschlägig bekannte kriminelle Vereinigungen. Der Auftragskiller kann eingespart werden, denn der überschuldete Mittelständler bestraft sich meist selbst durch Freitod, Drogen oder Ähnliches. Alles legal, vor allem profitabel und gesellschaftspolitisch genial, die Dumpfbacken strampeln und strampeln, weil sie auch nach oben in die Höhen des Finanzadels gelangen wollen, dabei finanzieren sie diesen Adel durch ihre kreditbefeuerte Lebensweise bzw. Anlagementalität erst aus.

Nur hinauf kommt so niemand, erstens ist ein Lebenszyklus dazu zu kurz und zweitens funktioniert echte Geschäftemacherei nicht über Leasingverträge, Kreditaufnahme und Eigentum zum Eigengebrauch. Der Mittelstand will das aber nicht merken, es tut gut, in Illusionen und Konsumfaschimus gefangen zu sein, und die sich abzeichnenden Katastrophen auf die Schwächeren, also die, die nichts haben, zu schieben. Na klar, der Obdachlose ist schuld daran, dass es Finanzprobleme gibt, in keinem Fall ein privater Bankensektor der hunderte Milliarden an Steuermitteln verbrennt, weil das Management aus letztlich mittelständischem Egoismus (die meisten Investment-Banker sind die halbgebildeten Sprösslinge ihrer mittelsständischen Eltern, die nur wollten, dass das Kind weiter aufstiege wie sie selbst) heraus auch mal viel verdienen wollte, und so weiter und sofort...

Und damit sind wir auch gleich bei der momentanen "Leistungsschau der aufkommenden Künstler aus Berlin" - Based in Berlin - na Kunst ist Wahrnehmung und Reflektion, hat als solche die Aufgabe Gesellschaft ästhetisch, inhaltlich und durchaus auch kritisch zu begleiten und zu hinterfragen. Sie also damit ein Stück weit zu gestalten. Bei Based in Berlin ist davon nichts zu merken, ist ja auch kein Wunder, vor lauter Kuratoren sieht man die Künstler und ihre Werke gar nicht.
Ein Kultursenator hat versagt, und die Kuratoren sollten es richten, beide Parteien dieses Dramas haben keinen Schimmer von gar nichts, also wird die Kunst aus der Stadt getrieben. Damit ist zu der BiB auch schon alles gesagt. Treibt die Kuratoren aus der Stadt - sie haben die Kunst zur Abrissbirne pervertiert und wählt alles, nur nicht den Kultursenator der gleichzeitig Bürgermeister sein will - wie oben erwähnt alles nur Mittelschichtler; die man nicht für voll nehmen kann und darf oder "BIB BIB BIB wir haben uns nicht mehr lieb.....!?"

Im übrigen gilt nach wie vor: "Eat the Rich"

* Witzig und bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, dass es bei Befragung von Mittelständlern ihnen wichtig ist, "Mittelstand" und nicht "Mittelschicht" zu sein. Als Mittelschichtler bezeichnen sich im deutschen Sprachraum eher Personen, die zur "Unterschicht" zählend ein wenig "höher" stehen wollen.

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