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Montag, 27. Mai 2013
Superratten, Müllhaufen, Obsoleszenzapokalypse und das xte Ende der Kunst
(Andreas Schiller: Öl auf Leinwand, "Global Backup")
Superratten, Müllhaufen, Obsoleszenzapokalypse und das xte Ende der Kunst
Am Anfang war das Wort......? halt - nein das stimmt nicht, am Anfang war das Bild und es zeigte das Alles und das Nichts - gleichzeitig, gleichwertig und doch divergierend. Es war das "Urmüllhaufenknallbild", es muss ein Zustand gewesen sein, den wir heute in den Bildkompositionen von Andreas Schiller finden können. Die ultimative Betriebsanleitung in Öl auf Leinwand, ein Sammelsurium von Allem und Nichts, von der Liebe zu Haustieren bis zu den High Heels einer animalisch anmutenden Modeuniformität. Die Tacheles_Schule hat in Schiller einen ihrer kompromisslosesten Vertreter gefunden, mit Kristijan Trummer, Alexander Rodin, Barbara Fragogna, Birgit Schiemann, Chris Rautenberg, Tim Roeloffs, Tombo Soyka u.v.a. kann der Maler auf eine eigene Sprache und Technik verweisen, die von der Anstalt der Geisteskranken, dem vielgeliebten und vielgehassten KunsthausTacheles - direkt zur Tacheles Schule führt. Einer "immateriellen Anstalt" die nicht nur Betriebsanleitungen für Irgendetwas vermittelt, sondern auch Grenzgängerwerkzeuge entwickelt die der Deutung der Konstruktion, die wir alle Realität nennen, dienlich sein können.
Andreas Schiller ist der Großmeister des Bild- und Bedeutungscocktails seine Werke ergeben eine Sammlung wichtiger Dinge die wir alle eigentlich zum Überleben brauchen könnten oder besser formuliert zu unserer Weiterentwicklung. Das Kunsthaus in der Mitte Berlins scheint dem Künstler konkret als Ort des Lernens gedient zu haben. War es doch im ehemaligen Tacheles zu Berlin (1990-2012 der Standort des Gebäudes ist mitlerweile so unwichtig geworden wie die Rolle Berlins in der zeitgenössischen Kunstmarktstampede weltweit) wo die Künstler in den 00er Jahren die Superratte "Rattus tacheleicus" gezüchtet haben. Ganz ohne Gentech oder biopolitische Hintergedanken hat sich die "Tachelesratte" aus einem Cocktail bestehend aus Müll der "Kreativen" und Abfällen der, unverständlicherweise in Berlin (die Stadt hat den Charme eines Stahlbetonbunkers mit Glasfassadenverblendung damit es ziviler aussieht ...) aufkommenden Tourismusindustrie, entwickelt. Eine Art natürliches Nagetierbackup mit automatischer Updatefunktion.
Eine Mischung aus Limetten, Rohrzucker, Aphetaminen und Hashishresten in Gastromülleimern und Unmengen von Formfleischdönerresten puschte "Rattus tacheleicus" zu ungeahnten Größenrekorden. Vollgepumpt mit Speed und Zucker waren, die Ratte gewordenen Ergebnisse der Kultur und Tourismusindustrie, instande kurze Strecken an der Raumdecke zu bewältigen und unter Entwicklung einer "Knabberkultur" (Netzwerkkabel sind lecker) sogar Strom und Internetleitungen hacken. Durch ihren ausschweifenden Lebenswandel erreichten sie aber kein hohes Alter und verwandelten sich so kurzer Zeit selbst zu Superratennahrung.
Das Ablaufdatum von Rattus tacheleicus wurde, wenn man so will, künstlich herabgesetzt, der unmittelbare Nagetierumsatz aber gesteigert. Ein Müllhaufen wird in seiner "Multidimensionalität" zum Schöpfhaufen ganz ohne Schöpfer. Ein ungleichwertiges, ungleichzeitiger, ungleichörtlicher und ungleichseiender Haufen an Dingen, Substanzen, Ereignissen und Subjekten generiert eine ungewollte, nicht wirklich bemerkte Mutation, die in sich ein "Ablaufdatum" eingeschrieben hat, ein gedopter Obsoleszenzorgasmus - Superratte statt Superheld - dem vordergründig Verbrauchten und darum um so mehr Belastendem entsprungen, wird der "Mist" aus eigener Kraft zu lebendiger Kunst, ohne Künstler. Ein feuchter Kuratorentraum würde wahr , das xte Ende der Kunst ist da und man kann trotzdem noch was ausstellen und verkaufen nur eben ohne lästige Künstler oder Inhalte....
Das global Backup von Andreas Schiller aber zeigt uns das dem nicht so ist, seine Arbeit, wie die Arbeiten der Künstler der Tacheles Schule insgesamt, beweisen die kreative Kraft der Mutation, der Dekonstruktion und Rekonstruktion von Allem und vom Rest. Die Manipulation des Verfalls als Geschäftsmodell-der allgegenwärtigen Obsoleszenzapokalypse...., wird von den defakto zu Worten ja Lexikas gewordenen Bildern der Tacheles Schule relativiert. Die lähmende, mörderische Langeweile der Dauerkrise und ihrer Kuratoren aus Kunst, Politik und Wirtschaft wird letzendlich einer Art Rattus tacheleicus zum Opfer fallen müssen. Das Backup dazu - malt der Schiller........
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