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Dienstag, 6. Januar 2015
Deutschland ist eben doch ein schlechter Hegemon
(Bild: 1943 Der letzte Versuch ein deutsches europäisches Imperium zu etablieren war durchaus fatal...jetzt geht die braune Kacke schon wieder los...)
Zitat: Der große Krieg 1914-1918 von Herfried Münkler S.280/ca. Mitte.../Sommer 1915...Bethmann Hollweg (Reichkanzler 1909-1917) selbst und seine engsten Vertrauten hingen einer Mitteleuropavorstellung an, bei der weitgehend auf eine Annexionen verzichtet wurde. Ihnen ging es nicht um Landgewinn oder "völkische Stärkung", sondern um die wirtschaftliche Durchdringung des mitteleuropäischen Raumes. Im Septemberprogramm findet sich dieses Projekt nur in Umrissen:"Es ist zu erreichen die Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes durch gemeinsame Zollabmachungen, unter Einschluß von Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Österreich-Ungarn, Polen und eventuell italien, Schweden und Norwegen. Dieser Verband, wohl ohne gemeinsame konstitutionelle Spitze, unter äußerlicher Gleichberechtigung seiner Mitglieder, aber tatsächlich unter deutscher Führung, muß die wirtschaftliche Vorherrschaft Deutschlands über Mitteleuropa stabilisieren..../Zitat Ende
Die Finanzhegemonie Deutschlands über Europa ist also eine 100 Jahre alte Idee, beinah wäre dies, nach zwei Weltkriegen inklusive ewigem Schuldabonnement, im Zuge der EU bzw. der globalen Finanzkrise seit Juli 2007, auch gelungen. Nach wie vor arbeiten augenscheinlich minderwertigkeitsgeplagte Nachfahren wilder Germanen- und Sachsenstämme an diesem unmöglichen Weltherrschaftsprojekt. Mit ESM, Bankenrettungen und dergleichen soll der Sozial- und Wohlfahrtsstaat geschliffen werden. Das faktisch neofeudale Konzept, der Privatisierung von Allem und Jedem soll die Führungsrolle der "Bundesrepublik" auch und vor allem im europäischen Süden durchsetzen. Die Bundesregierung und allen voran, der letzte Trojaner Honeckers, Kanzlerin Merkel und der alte Mann im Finanzministerium forcieren zur Zeit eine Diskussion gegen die Griechen, damit aber auch gegen ihre eigenen Steuerzahler, indem sie offen über einen Euroaustritt der Griechen spekulieren, sollten diese ihre demokratischen Rechte wahrnehmen und die linke Syriza wählen.
Die Deutschen greifen offen und brutal in den griechischen Wahlkampf ein und versuchen ihr bröckelndes Finanzregime über die EU zu retten. Das Treiben der deutschen Politiker erinnert doch sehr an das Septemberprogramm von 1915, neben dem Präsidenten-Hassprediger Gauck versucht die Bundesregierung scheinbar "linke" Tendenzen offensiv zu bekämpfen um kurzsichtige Kapital- und Marktinteressen durchzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass die Syriza die Wahl gewinnt und so dem europäischen Süden einen Slebstvertrauensschub zu verpassen, der die übermächtigen Exportnationen, die erst alle in Schulden stürzen um ihren Schrott (Autos, Panzer, U-Boote und dergleichen) loszuwerden, in die Schranken zu weisen.
Kein Schwein hat in der jüngsten Vergangenheit die Griechen oder sonstwen gerettet, gerettet wurde ausschließlich die zockenden Anleger, also die vermeintlichen Retter selbst. Was wir brauchen ist ein ISS ein INTERNATIONALER SOLIDARISCHER STAAT und keinen deutschen Hochleistungsfleiß, der die Welt ins Chaos der finanztechnischen Beliebigkeiten stürzt. Der neoliberale (ich kann das Wort schon nicht mehr hören...) Wahnsinn, beginnend in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, kommt an sein, damals schon leicht vorausberechenbares, Ende. Der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zesur unserer Tage mit manipulativer Intervention und Gewaltandrohung zu begegnen. ist die falscheste, bösartigste Form von Politik, sie führt nur weiter in eine Politikverdrossenheit die irrationale Ängste schürt und den Boden für eine totalitäre Zukunft bereitet.
Die Verunsicherung- und Besitzstandswahrungstendenzen dienen keinem und machen eine vernünftige Politik bzw. friedliches Zusammenleben unmöglich. Am Ende werden die, die heute noch davon profitieren erfahren müssen, dass ihre Märkte zusammenbrechen und der Strom ausfällt, spätestens dann wird es endgültig finster. Also liebe Berliner Politiker: Maul halten und Transferleistungen in den Süden zahlen, wenn ihr weiter Geschäfte machen wollt. Der Syriza an dieser Stelle viel Glück gewünscht, ihr könnt Europa bremsen und viel, für die weniger finanzstarken Menschen, im Süden und Norden Europas erreichen.
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