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Freitag, 24. Juli 2015

BUNKA - Crowdfunding 2015


(Bild: der Nichtraum für die Kunst hält auch 2015 die Stellung - in Berlin Mitte)

Im Nachfolgendem ein Leseauszug der rohen, unkorrigierten Schreibfassung des neuen Romas "BUNKA" von Martin Reiter - ein ganzer Roman in nur einem Satz. Mit 17,- Euro den Tacheles-Roman "BUNKA" vorfinanzieren... Das Buch wird mit Baufotos und Veranstaltungsfotos des "Nichtraumes für die Kunst" aus 20 Jahren angereichert, die Story erzählt die Geschichte des Baus und beleuchtet die Phantasmen des ausführenden Günstlers, die Fotodokumentation relativiert den Text und zeigt Bilder aus der Geschichte der Betonanlage Ecke Friedrichstrasse/Oranienburgerstrasse.

Softcover 4 Farbig - Fotodokumentation S/W ca. 200 - 300 Seiten....angestrebter Erscheinungstermin Winter 2015/2016 - keine limitierte Auflage erscheint mit ISBN Kennung. Für alle Vorbesteller mit handschriftlicher Widmung und um 5 Euro ermäßigt.

Preis Euro 17,- bei Bestellung in der Überweisung Kennwort: "BUNKA" und Eure Namen und Anschriften nicht vergessen! Zahlunsmethode: Überweisung Konto: Martin Reiter IBAN: DE36 1009 0000 7142 6650 04 BIC:BEVODEBB

Danke - dieser Weg ermöglicht es, unabhängig Kleinauflagen ohne Defizit zu produzieren - schlag dem Markt ein Schnippchen - kauf es jetzt!

.../ein Nichtraum sollte es werden - ein Nichtraum für die Kunzt, die kleinste und sicherste Galerie der Welt mit genug Platz für ein Bild und einen Betrachter, ein zementiertes Mal für Betonköpfigkeit und die stahlbewährte Unfreiheit, der Stoff aus dem die Hauptstadt ab dem Jahre 1995 werden wird, die Vorwegnahme einer unmittelbar bevorstehenden Zubetonierung einer, die vergangenen Jahrzehnte prägenden Demokratisierung und Sozialisierung der Gesellschaften, ein Zeichen für die zukünftige Einbunkerung kleinster Interessensgruppen anderen Intessensgruppen gegenüber; der Nichtraum als Zeichen dafür, dass die Zeit voranschreitet während der Raum herumlungert;

die Planung war einfach, eine damalige EU-Norm besagte gerüchteweise, das alles unter fünf Kubikmeter umbauten Raum keine Baubewilligung brauche, dies war den italienischen und portugisischen Elendsquartieren zu verdanken; davon ausgehend schrieb er Ansuchen an den Berliner Kultursenat und bettelte rivalisierende Investoren und Geschäftemacher an, die Bunkaangelegenheit würde an die zwölftausend deutsche Mark verschlingen, es war wichtig den militärischen Betonrhytmus zu folgen, es sollte als Fundamentbeton der alten Schule verwendet werden B25/16er Körnung, es müsste auch 2cm armiert werden, also ohne Geld keine Bunkerwelt;

ein Konzept muss her, er setzte sich an den Computer und schrieb das Konzept „Nichtraum für die Kunst“, kein Wort von Bunka aber viel momentanes Baruchtum entsprechendes Kulturmanagement-Sprech, als da wären Vernetzung, das Interaktive, das Spartenübergreifende, das Innovative und natürlich internationale Zusammenarbeit, letzteres entsprach sogar den unmittelbaren Tatsachen, würden doch Kanadier, Österreicher, Türken, Deutsche, Chilenen, Japaner, Franzosen, Israeli, Amerikaner und Italiener an Bau und Ausstellungen mitwirken; schöne Skizzen, blumige Werbematerialentwürfe, eine eigene Webseite und ausgedruckte Computergrafiken ergaben ein professionelles Konzeptpapier, dass die Beamten überzeugte, den konkurrierenden Investoren gut gefiel und den Angebettelten so manche (noch) lebendige Mark aus der Tasche zog;

den Stahl für die notwendige Armierung rekrutierte er aus den DDR Schrott im Sand der ehemalig geteilten Stadt, auch die Abdeckungen der U-Bahnschächte eigneten sich durchaus in ihrer feuerverzinkten, witterungsresistenten Schönheit; es war nicht leicht diese aufzutreiben, man einigte sich auf ein Pseudo-Profi-Konzept, mit schwer professionellen Arbeitsanzügen, die ihre Uniformität durch den Rückenaufdruck „NurSchrec! und alles wird gut“ bewiesen, bewehrt machte man sich verschwörergleich auf, die Gitter zu den U-Bahnabgängen schlicht und ergreifend zu klauen, um die Passanten nicht zu gefährden leiteten Mitarbeiter die Leute um die Entnahmestelle herum;

die Löcher im Gehsteig wurden durch Absperrbänder gesichert, glücklicherweise war 1994 und 1995 noch kein Smartphone, als Brett vorm Kopf, in den Pranken der Fussgänger und so stürzte niemand in sein oder ihr Verderben; vorbeifahrende Polizeikräfte ignorierten die Abdeckgitterdieb, vermutlich gingen sie den gefakten Arbeitsuniformen auf den Leim, die echten U-Bahnbautrupps ersetzten die Gitter in Windeseile, es ist schön heute zu denken, dass die BVG-Profis wahrscheinlich der Meinung waren „das hätte schon alles seine Richtigkeit, da die Baustelle ja perfekt gesichert war“ ob dies der Wahrheit entsprach, ist aber eher unwahrscheinlich, realistischer ist anzunehmen, dass sie sich nicht mir ihren hyperbürokratischen Utopisten in den U-Bahnverwaltungszentren beschäftigen wollten und darum nie eine Frage nach den wunderbarerweise, entmaterialisierten, verzinkten Abdeckgittern aufkam; außerdem waren zu dem Zeitpunkt nicht nur er sondern auch viele andere derart angepisst von der leidigen Privatisierungspropaganda, dass im Angesicht des Kündigungsabgrundes im öffentlichen Dienst die Arbeitsmoral sich in ein „Widerstand-durch-Dienst-nach-Vorschrift-Wölkchen“ auflöste; .../



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