Blockupy gewinnt, liebt, hat Spass und die Polizei steht daneben, haut drauf und bricht Recht im Auftrag der Gläubigerminderheiten.
Hier ein Posting zu Blockupy das es wert ist verbreitet zu werden. Der Protest war und ist legitim, jenseits einer rechts/links Debatte ist es mehr als verständlich, dass Menschen gegen Banken, Kapital und neoliberalen Putsch auf die Strasse gehen. Blockupy war friedlich, die Versuche die Proteste in das "linksradikale" Spektrum zu drücken scheiterten. Das "linksradikale gewaltbereite Spektrum" ist damit endgültig als "rechtspopulistischer Propagandatrick" enttarnt. Das hessische Innenministerium hat sich blamiert und das auf internationalem Niveau.
Doch dies ist kein Grund zum Jubeln, es bleibt die bittere Erkenntnis das gegen Atomkraft, Bahnhöfe, Flugrouten, Tierquälerei und vielerlei Dinge mehr protestiert und demonstriert werden darf, gegen Banken und Kapital direkt, aber nicht. Diese Tatsache zeigt uns allen, dass die Demokratie beendet ist und das neofeudale Zeitalter begonnen hat. Weil, der absolutistische König (EZB) darf nicht kritisiert werden - egal was Recht und Gesetz.
Aber hier nun das Posting:
.../Einen Tag nach den Blockupy-Protesten möchte ich euch eine kurze
Presseschau zusenden, da bisher noch nichts über die Liste lief (siehe
Links unten).
Für viele in Berlin und anderswo waren die Proteste nur eine von vielen
Demos - der Alltag ging weiter, Stress oder Freizeit, Park oder
Schreibtisch - was man halt so macht. Alle die in Frankfurt waren haben
hingegen drei Tage erlebt, die vom Alltag so weit wie möglich entfernt
waren. Einerseits gab es, da waren sich zumindest die Beteiligten einig,
einen echten politischen Erfolg: zahlreiche Demonstrationen und
Kundgebungen trotz totalem Versammlungsverbot, eine wunderbar solidarische
Stimmung tausender AktivistInnen aus ganz Europa, und vor allem über die
sonstigen Szene- und Millieugreinzen hinweg.
Auch die bürgerliche Presse muss mittlerweile zugeben, dass die lange
diffamierten Proteste ein einzigartiger politischer Erfolg waren - die
Frankfurter Rundschau schreibt im Netz:
"Blockupy hat gewonnen. Von den Schreckensszenarien der Stadt ist keines
eingetreten, die martialischen Auftritte der Polizei haben die Blockupier
auf die subversivste Art erwidert, die möglich ist: mit einem Lächeln.
Mehr als 25000 Menschen sitzen jetzt in der Taunusanlage, zwischen den
Bäumen hallt Musik. Es ist die größte Demonstration, die Frankfurt in
diesem Jahrtausend erlebt hat, sie ist bunt, laut und friedlich"
In derselben Zeitung ist an anderer Stelle allerdings auch folgendes zu
lesen:
"Die Polizei zog eine positive Bilanz. Das Einsatzkonzept sei aufgegangen,
das vorrangige Ziel sei die Sicherheit von Reisenden und Bahnverkehr
gewesen, teilte die Bundespolizei am Sonntag in Frankfurt mit."
Und hier kommt die dunkle Seite des Ausnahme-Erlebnisses. Faktisch war
Frankfurt über tage hinweg eine grundrechtsfreie Zone. Das totale
Versammlungsverbot am Donnerstag und Freitag widerspricht jeder Idee von
Demonstrationsrecht, die militärische Besatzung der Innenstadt durch 5000
Polizeikräfte schuf einen Ausnahmezustand, der auch auf Passanten und
Unbeteiligte mehr als abschreckend wirkte.
Das "erfolgreiche Einsatzkonzept" bestand unter anderem auch darin, dass
drei Busse aus Berlin und einer aus Hamburg bereits auf der Autobahn in
Richtung Hamburg aus dem Verkehr gezogen wurden und die Insassen die Stadt
nicht betreten durften.
Die Berliner Reisenden wurden über 6 Stunden festgehalten, einzeln
durchsucht, biometrisch erfasst per video, alle Businsassen erhielten auf
bloßen Verdacht hin ein totales Aufenthaltsverbot für ganz Frankfurt. Die
alleinige Begründung war, sie könnten ja vielleicht an einer verbotenen
Versammlung teilnehmen - was nach deutschem Recht nichtmal eine Straftat,
sondern eine Ordnungswidrigkeit ist. Nach dieser Prozedur wurden die Leute
in verschiedenen Orten der Frankfurter Umgebung schlichtweg ausgesetzt und
unter Androhung der Verhaftung daran gehindert, öffentliche Verkehrsmittel
zu betreten. Einige wurden nach dem Aussetzen gleich nochmal gekesselt, am
Verlassen des unfreiwilligen Aufenthaltsortes gehindert und schließlich in
Gefangenensammelstellen in Gießen und Sonstwo transportiert. Waffen oder
waffenähnliche Gegenstände wurden trotz stundenlanger Durchsuchung in den
Bussen nicht gefunden.
Angesichts dieser Zustände denke ich, dass wir nach Blockupy nicht einfach
zum Alltag übergehen dürfen. Sollten solche "Einsatzkonzepte" tatsächlich
Standard werden, dann kann der politische Protest in diesem Land
einpacken, dann regiert die Polizei und niemand sonst.
Zum Glück war die Abschreckung in Frankfurt nicht erfolgreich - die
Abschlußdemonstration hat gezeigt, wo die Sympathien der Bevölkerung
liegen und das Protest kein Verbrechen ist. Dennoch bleiben bei mir und
anderen starke Bauchschmerzen.
Es wird sicher in den nächsten Tagen einiges an Nachbereitung geben,
hoffentlich auch eine juristische und politische Kamgagne gegen die
Repression in Frankfurt. Ich kann nur energisch dazu auffordern, sich
daran zu beteiligen. Der weitere Verlauf der Krisenproteste in Deutschland
hängt nicht zuletzt daran, ob es der Polizei gelingt, drei Tage ohne
Grundrechte mit einem Augenzwinkern ins vergessen zu schicken oder gar als
Erfolg darzustellen - oder ob politischer Druck aufgebaut wird, damit sich
sowas nicht wiederholt.
Unten noch ein paar Links, beste grüsse
Ralf
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Ermittlungsausschuss Frankfurt zur eskalierenden Repression:
Blockupy hat schon gewonnen:http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/occupy-demonstration-in-frankfurt-laehmt-das-bankenviertel-a-833858.html
Ein Sieg für BLockupy:
http://www.fr-online.de/blockupy-frankfurt/blockupy-frankfurt--ein-sieg-fuer-blockupy,15402798,16071038.html
Polizei zieht positive Bilanz: http://www.fr-online.de/blockupy-frankfurt/blockupy-aktionstage-polizei-zieht-nach-drei-tagen-positive-bilanz,15402798,16072898.html
Hessischer Rundfunk zur grundlosen Verhaftung von Berliner Reisenden:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?jmpage=1&rubrik=74262&mediakey=fs/hessenschau/20120518_1930_blockupy_busse_gestoppt&type=v&jm=3&key=standard_document_44798664
Knast stadt Blockade:http://www.neues-deutschland.de/artikel/227288.knast-statt-blockade.html
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