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Sonntag, 5. August 2018
Die Gewaltfrage ist neu zu verhandeln ...
(Bild: Waffeln statt Waffen ... we don`t need no zappers anymore...)
Die Informationsüberladungs-Gesellschaft transformiert Wissen, Fakten, zivilisatorische Errungenschften, Menschenrechte und Forschungserrungenschaften in Fake News, währenddessen sie die Ergebnisse, des als linksliberalen oder linksversifften diffamierten Vernunftbetriebes, konsumiert und verbraucht.
Trump, Putins Oligarchenreich, Erdogan und alle Schmalspurfaschisten Europas (von CSU bis PiS) stehen für das Ende des demokratischen Ansatzes infolge der großen Kriege des zwanzigsten Jahrhunderts und der daraus resultierenden vorübergehenden Erschöpfung bzw. notwendigen Umbau des sogenannten Kapitalismus.
Das duale System des kalten Krieges, der „freie“ manipulierte Viele-Konzerne-Westen gegen den „unfreien“ manipulierten Ein-Konzern-Plan-Osten mit hybridem Wirtschaftsgulasch, sorgte für gigantische Kapitalakkumulationseffekte unter Zuhilfenahme beider militärisch-industriellen Komplexen und ihren Ablegern in Auto- und Schwerindustrie. Dabei fielen auch ein paar Krumen für die arbeitenden Menschen ab, die Rechnung wurde ohnehin, wie zur Hochzeit des Kolonialismus, von der damals so genannten dritten Welt bezahlt.
Mit Wegfall einer Seite der selben Medaille und dem Raubzug des neoliberalen Verbrechens weltweit, wurde unsere Erde endgültig zum eher unwichtigen Wirtschaftsgut degradiert. Kurzsichtige Profitschweinereien und der bedauerliche Hang der Menschheit zur psychopathologischen Selbstüberschätzung ließen eine Globalisierung des Kapitals zu, aber verdrängten gleichzeitig die Tatsache, dass eine globalisierte Welt auch eine internationalisierte Welt bedeutet.
Also einen Planeten ohne Nationenphantasmen, ohne Grenzen, ohne Totschlagswettbewerb und vor allem die faktische Gleichstellung aller Menschen über den Umweg der Märkte, inklusive der Märkte des organisierten Verbrechens. Schlepperdienste, Dokumentenfälscherei, Schlauchboote, mobile Kommunikationstechnologien und Fake-Schwimmwesten sind ein Markt. Drogenprohibition, Waffenindustrie und Krieg gegen Drogen-, Waffen-, und Menschenhandel sind letztlich nur staatliche Werbemaßnahmen für illegalen Drogen-, Waffen-, und Menschenhandel.
Die Ausbeutung der dritten Welt durch die Erste über Jahrhunderte hinweg schuf und schafft noch immer Verwüstung und Elend demokratisiert sich aber in eine anscheinend unvorhergesehene Richtung. Die Opfer der Wohlstandsregionen, kaufen diesen Gebieten ihre Produkte ab und wenden sie für ihr Überleben auf.
Überleben bedeutet aber in den meisten Fällen einfach nur den Platz der anstehenden Vernichtung zu verlassen und auf die Suche nach einem sichereren Ort zu gehen. Die von der nackten Gier motivierte Globalisierung führte geradewegs in eine tatsächliche Gewaltorgie, die internationalistisch daherkommt und voll auf die Verursacher dieser unmöglichen, ungleichzeitigen und ungleichwertigen Strategie, alleine für Kapitalflüsse und ihre Überschwemmungsgebiete, zurückschlägt.
Da der Mensch eher ein Neid, Gier und aufmerksamkeitsgestörtes Wesen ist, ist die Wiedergeburt der geistigen Umnachtung, in Form einer Renaissance der Religionen und des nationalen Wahns eine logische Entwicklung. Wirtschaftlich kaum abgesichert durch das Totschlags-Steinzeit-Modell Neoliberalismus, ist es nicht verwunderlich, wenn die westlichen Demokratien von belanglosen Idioten regiert werden und auf die Herausforderungen der Gegenwart mit kränklichen, rückwärtsgewandten und wiederum unmöglichen Gewaltphantasien reagieren.
Wenn Menschen "Absaufen, Absaufen" auf öffentlichen Plätzen grölen und die Polizei nicht einschreitet, dann ist die Morddrohung und die anschließende Tötung wieder Programm. Die gefühlten, meist hoffnungslos überalterten Verlierer der Halbschuhgewalttäter aus Sachsen, Österreich, Bayern und anderen Zwergstaaten bekennen sich damit zu einer Gewaltbereitschaft, die es so seit dem zweiten Weltkrieg in Europa nicht mehr gab.
Obendrein erfüllen sie damit den Tatbestand der glaubwürdigen Morddrohung oder zumindest der Aufforderung zu unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge. Beide Straftaten sind mit Haftstrafen bewehrt. Es ist erstaunlich, dass die Polizei keinen Anlass zum Einschreiten sah. Ausgenommen man unterstellt der Polizei, dem Verfassungsschutz und auch der Bundeswehr - selbst mit dem Mord- und Totschlagspöbel zu sympathisieren. Der Rechtsstaat hat sich in ein Hasskommentarwölkchen aufgelöst, die Richterschaft kann Zuhause bleiben, ihren Ermittlungsbehörden ist nicht mehr zu trauen.
So gesehen leben wir (schon wieder) in einer Zeit der Gewalt am Vorabend eines globalen Bürgerkrieges. Die Antwort auf Dummheit oder Gewalt ist Flucht oder eben Gewalt, fragt sich nur wie das aussehen kann wenn es Mensch ablehnt gewalttätig zu werden. Die Stunde der Künztler ist gekommen. Es liegt an uns Denkfiguren zu entwickeln, die den Hang der Gesellschaft zu physischer Gewalt und Krieg abstrahiert und trotzdem Konflikte löst - auch wenn eine der Konfliktparteien zu ihrem Glück gezwungen werden muss.
Die demokratischen Ansätze der Vergangenheit und Gegenwart müssten, teilweise unter Zwang, weiter entwickelt werden, wer Demokratie will muss auch wählen gehen, Wahlpflicht wird nicht zu vermeiden sein. Die politischen Vereine, die Parteien, haben sich historisch überlebt, sie scheitern derzeit weltweit am Peter-Prinzip und sind für die Organisation von Gesellschaft mittlerweile genauso ungeeignet wie Religionsgemeinschaften. Um den Karrieristentum Einhalt zu gebieten wird es notwendig sein, die Bezahlung des Berufspolitikers an die Bezahlung von Pflegepersonal, Facharbeitern, Lehrern und ähnlichem anzugleichen.
Die Bürokratien in der Welt sind überaltert, ineffizient und vor allem anderem, viel zu teuer. Auch auf dieser Ebene regiert nur noch das Peter-Prinzip - die Bürokraten aller Länder sind zu großen Teilen obsolet, sie müssen abgebaut werden. Jedes einfache Computernetzlein ersetzt, mit wenig Aufwand, Bürgerämter, Finanzämter und derlei Steinzeitverwaltungen mehr. Polizisten mit Sturmgewehren zu bewaffnen, wie zur Zeit in Bayern, Österreich und anderen katholisch-nationalsozialistischen Löchern üblich, sind eine Kriegserklärung gegen die eigene Bevölkerung. Sie schüren Unsicherheit, Angst und Gewalt - nur ein Abbau der Sturmgewehrproduzenten und ihrer Lobbyvereine kann eine bluttriefende Feuerstoß-Zukunft verhindern.
Die gewalttätigste Maßnahme aber, wäre ein internationales Steuerrecht und die Einführung von Maschinensteuer für Baumaschinen, Automaten, Serverparks, Werkzeugmaschinen und automatische Fertigungsanlagen. Der Bankomat z.B. müsste die Lohnsteuern bezahlen, die durch den Wegfall von Arbeitsplätzen in den öffentlichen Töpfen fehlen [demnächst dazu mehr auf Kritikdesign].
Da dem "Staat", bzw. dem was davon noch übrig ist, nicht mehr zu trauen ist, stellt sich auch die Frage nach der individuellen Bewaffnung. Die beste Methode sind immer noch gutes Schuhwerk, Fluchtbewegung als Reaktion auf Gewalt ist die intelligenteste Taktik.
Im Notfall aber ist jedes Mittel recht - Messer, Pistolen und dergleichen sind kontraproduktiv, sie wiegen dich in Sicherheit, eskalieren aber nur die Situation und sind ein gefundenes Fressen für staatliche Organe. Außerdem, welcher denkende Mensch will schon eine Waffe mitführen - übles Zeug macht üble Menschen. Wenn aber der eigene Körper beweglich ist und dies ist bis ins hohe Alter möglich, findet sich bei entsprechendem Training immer eine Möglichkeit. Jedes Brettchen, jeder nasse Fetzen und jeder Bleistift oder Kugelschreiber hat dementsprechendes Potential.
Das Gewaltmonopol des Staates ist so korrodiert wie "der Staat" an und für sich. Schon weiter oben erwähnte rechtslastige Exekutivorgane perforieren diesen Organisationsversuch ebenso, wie der freie (aber schwer manipulierte) Markt der Gewalt in Form privater Sicherheitsdienste. Zwischen staatlicher Exekutive, Security-, und Militärdienstleistern und Mafiatruppen sind die Grenzen fließend geworden.
Jeder revolutionäre Ansatz würde sofort an der digital-verblödeten Selbstermächtigung des zeitgenössischen, krankhaft-zornigen Individuums scheitern. Die a[s]sozialen Netzwerke unserer Gegenwart liefern, in ihrer bisher meist nur schriftlichen Entgleiserei, das beste Argument für diese These.
Die Revolution in ihrer romantisierten aber schrecklichen Form kommt glücklicherweise nicht mehr. Sie wurde durch revolutionäres Geblubbere verschiedenster Gruppen, die nur ihre Partikularinteressen vertreten, zu einer Art Vorform eines globalen Bürgerkrieges transformiert und läuft sich derzeit tot. Der dummdreiste Naziclown unserer Zeit fühlt sich genauso revolutionär wie sein islamistisch, verwirrter Bruder. Beide gehen den, seit langem international agierenden Finanzmärkten auf den Leim. Jeglicher Nationalismus bis hinauf in die Toiletten des Weißen Hauses tut dies ebenso, selbst ein Kaspar, wie der momentane US-amerikanische Oberwichtel, fühlt sich wahrscheinlich als Widerstandskämpfer für irgendeine revolutionäre Idee.
Revolution wäre, wenn überraschenderweise ein Ablassgedanke aufkommen würde. Nicht das christlich-terroristische Ablassregime einer finsteren Vergangenheit ist damit gemeint, sondern Ablass im wortwörtlichen Sinn. Wenn nur 20%-30% der Kleinschuldner und überhöhte Mieten zahlender Bürger in aller Welt, ihre Verbindlichkeiten gleichzeitig nicht mehr bedienen würden, würden die Finanzmärkte über Nacht Geschichte sein. Die darauf folgende schwere Wirtschaftskrise würde die Noch-Nationalstaaten zwingen einzugreifen und den Versuch zu unternehmen Finanzmärkte neu zu verhandeln oder ganz sein zu lassen.
Zu diesem Zeitpunkt wäre die Stunde der solidarischen Zusammenhänge gekommen und eine Koalition von Vernunftbegabten könnte viel erreichen. Waffen zu Waffeln - Krieg und Frieden sind abzulehnen und durch die Kooperation alleine zu ersetzen.
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If fear and malice are seen as reasonable, resistance becomes a civic duty.
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