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Montag, 28. Mai 2012

Blauer Salon 5tes OG des Tacheles zurückerobert ....

5tes OG des Tacheles von Künstlern wieder in Besitz genommen.....
zertrümmerte Kunstwerke und Installationen von Amaru Cholango am 25.05.2012 nach Öffnung des Raumes durch Gerichtsvollzieher und Künstler.


Zitat eines Internetposts vom 26.05.2012........../"HURRA HURRA FREUNDE !!!

Wir haben den Blauen Salon 5.OG. im Tacheles mit dem Gerichtsvollzieher zurück genommen. Das war ein wirklich schöner Augenblick.

Tragisch ist jedoch der Zustand des eigentlich ja sehr sehr schönen Raumes (kreisch !!! :-O !!!).
Die Security Firma (verantwortlich sind daher die Zwangsverwalter Schwemer, Tiez und Tötter, sowie deren Anwalt Dr. Michael Schulz) hat dort ganz heftig gewütet und "verbrannte Erde" hinterlassen…. Stromkabel sind zerschnitten und sogar von den Verteilerdosen sind die Stecker abgeschnitten. Alles sieht total wild aus. Die Ausstellung von Amaru Cholango (Neue Galerie 5. OG.) ist komplett zerstört und auf einen Haufen mit Müll geworfen worden. Stellwände sind eingerissen…. ganz klar ist, der Raum ist in dem schlechtesten Zustand seit 22 Jahren zurückgegeben worden. Wir sind sicher nicht penibel, aber das ist nicht normal. Daher ist der Raum immer noch nicht wirklich für alle zugänglich. Wir überlegen als erstes eine Ausstellung dieser Zerstörungen dort zu machen und diese damit zu thematisieren, denn darüber muss geredet werden… dann könnt ihr euch das mal ansehen. Vorher fotografieren wir das alles noch. Dann sollten wir zusammen unbedingt eine Dekontaminierungsparty dort machen, unbedingt :D.

Alles wird gut :)......(Zitat: Ende)

Verbrannte Erde, die private Security hat ganze Arbeit geleistet, die Kunst ist zerschlagen und vernichtet. Die Zwangsverwalter (Schwemer, Titz und Tötter und deren Anwalt für das Grobe bzw. Grenzlegale Michael Schultz) sind die Anstifter und Auftraggeber der privaten Sicherheitsdienste, die im Kunsthaus Tacheles wüten. Sie sind voll schadensersatzpflichtig. Dies bedeutet, dass nunmehr nach Aufnahme und Anzeige bei der Polizei ein Sachverständigengutachten erstellt wird. Die mutwillige Zerstörung der Kunstwerke von vier internationelen Künstlern in Berlin Mitte, durch private Finanzspekulanten und ihre Handlanger (Jagdfeld, HSH Nordbank, etc..) liegt auch direkt in der Verantwortung der Kulturpolitiker der Stadt. In der kommenden Woche wird der "Müllhaufen", der einmal teure zeitgenössische Kunst war, zur Ausstellung.

Diese Zerstörungen, um Menschen zu demütigen und zu vertreiben, kann als exemplarisch für die Geisteshaltung der Neofeudalen (des Neureichen-Adel) angesehen werden. Für einen alten, verbrauchten aber reichen "kleinen Mann" (kleiner Mann steht hier stellvertretend für private Geschäftemacher, die ohne Rücksicht auf Verluste und moralische Bedenken über Leichen schreiten, meist nur weil sie an schweren Aufmerksamkeitsstörungen leiden und sonst nicht wissen, was sie noch tun sollen...) sind die Unterschichten, Künstler und Nichteigentümer einfach nur Belästigung ohne Menschenrecht und Würde. Das ist ein verfassungsrechtliches, moralisches und politisches Problem, oder anders ausgedrückt, sind wir zurück im Jahr 1847 nur letztlich auf viel schrecklicherer globaler Ebene? Und glauben die neofeudalen Eliten tatsächlich, diese Problematik ließe sich mit Rechts- und Finanzmarktmißbrauch also in der Folge mit Gewalt lösen?

Das zerstörte Kunstwerk, das durchgetrennte Kabel, herausgerissene Steckdosen und Installationen sind Zeichen der politischen Verdummung und Degeneration, auf keinen Fall aber ein Versehen oder Schicksal. Um dies aufzuarbeiten und zur Diskussion zu stellen, eröffnet der Blaue Salon in seinem vergewaltigten, momentanen Zustand die Möglichkeit zum Reality Check in Form einer Ausstellung mit dem programatischen Titel "Neodeutsche Verhältnisse oder wie sich eine imaginierte Kulturgesellschaft als barbarischer Gewalttäterhaufen enttarnt".

Die Quantität der Hartz IV getriebenen privaten Securityausbildungen generiert eine "Qualität" von rechtloser Kopfgeldgewalt die dem Restrechtsstaat und jeglichem demokratischen Ansatz entgegensteht. Die mutwillige Zerstörung von zeitgenössischer Kunst markiert ein weiteres Mal das Postdemokratische, ja das Postzivilisatorische. Diese Gewalttat im Auftrag der Rechtsanwaltsindustrie, die wiederum im Auftrag von Geldadeligen handelt, zeigt klar, dass die Kunst und die damit verbundene Geistesarbeit politisch bekämpft werden, allenfalls Dekoration und Unterhaltung, je geistloser desto besser, sind erlaubt. Berlin schafft die Kunst ab, oder anders ausgedrückt, die jungen Kreativen, freien Szenen und Creative Industries sind in einem Verteilungskampf gefangen, der sie in die Bedeutungs- und vor allem Sprachlosigkeit drückt. Die Reste, die sich dieser Entwicklung verweigern, und laut und deutlich weitermachen, müssen also vernichtet werden. Wenn Bürgermeister und andere verantwortliche Politiker dabei Schaden nehmen, macht dies gar nichts. Die unsichtbare Hand der Hinterzimmerabsprachen wird dies über private Sicherheitstotalitaristen den nächsten korrupten Verkäufern von Zivilisation und Gemeinwesen sichern und übergeben.

Abschließend gilt es festzuhalten, die Politik hat im Fall Kunst und Berlin versagt, die Investoren betrügen weiterhin Öffentlichkeit und Banken offen, frech und ungestraft. Im Tacheles wurden die Künstler und Besucher von privaten Paramilitärs (hier nennt man vorbestrafte Gewalttäter aus dem rechten Spektrum auch Sicherheitsdienstmitarbeiter....) geschlagen und attackiert. Zeitgenössische Kunst zu vernichten, um Menschen zu demütigen und zu vertreiben, muss hier nicht weiter kommentiert werden, es ist eine Katastrophe. Es wäre mehr als an der Zeit für Politik und Justiz zu handeln.

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