Kritikdesign am TachelesconceptArtspaceprogram in arts: [Kritikdesign-Dark]

Dienstag, 4. August 2015

[Kritikdesign-Dark]

The Dark-Side

Kritikdesign-Dark ist eine neue Reihe des Kritikdesign, ab und an werden unter diesem "Branding" Texte veröffentlicht, die noch grenzwertiger sind als Kritikdesign (light :-D) ohnehin schon ist. Es geht nicht darum, viele Leser zu haben, die sich echauffieren und empören, obwohl sie im Grunde ihres Denkens eigentlich wollen, dass es für sie persönlich besser wird oder alles zumindest so bleibt wie es ist.

Es geht ausschließlich darum, Grenzen zu überschreiten, die am Ende nur konstruierter, aus grauer Vorzeit stammender Unfug sind, der einmal mehr benannt und durchaus polemisch kritisiert werden muss. Kritikdesign-Dark beruft sich auf die Freiheit der Kunst und der freien Meinungsäußerung, ohne sich hinter verkausalisierten Essay- oder Romanformaten zu verstecken.

Bei soviel zeitgenössischer Besserwisserei ist die Schlechterwisserei Pflicht. Das Kraftwort im Verbund mit einer, klassisch anmutenden, gepflegten aber drastischen Entgleisung, regt die Gefäße an und ist gesundheitsfördernd.

Beispielweise die Formulierung: "Der deutsche Verfassungsschutz scheint ein rechtsgerichteter Verbrecherverein zu sein, vom dem das Möchtegern-Ewige-Kanzler angeblich nichts weiß, was sie aber nicht in öffentliche Ungnade stößt, sondern in der Wählergunst steigen lässt. Augenscheinlich will niemand, dass die Politik etwas organisiert und dies wiederum belegt, dass ein Teil der deutschen Wähler, entweder bescheuert, rechtsradikal oder pervers ist. Glücklicherweise gehen zu den Wahlraves nur mehr ca. 71% der Wahlgerechteten, wenn man nun die Flüchtlinge, Ausländer, Kinder und Jugendlichen ohne Wahlrechte zum Volk zählt, hat sogar Deutschland noch eine Chance. Es muss nur der Verfassungschutz und so mancher andere Seehofer hinter Gitter - oder besser wäre vielleicht, sie im Mittelmeer auszusetzen, in einer Art schwimmendem "Empathie-BOOT-Camp" für hoffnungslose Fälle, ohne Essen und Trinken versteht sich, mal sehen, wer Gesicht unten die Küste Nordafrikas erreicht. Bei der Rückschrittsgeschwindigkeit unserer Verhältnisse sind alttestamentarische Anwendungen (das Auge um Auge-Programm...) durchaus denkbar, Tourist um Flüchtling - Wasserleiche um Wasserleiche."

Wenn solche Formulierungen dem Neusprech der Google-Welt nicht gerecht werden, dann ist dies Absicht. Es gibt derart viele kluge, dem höheren Begriffsbesteck mächtige Publizisten und andere Medienprodukte, dass sie durch das schwarzen Loch der ewigen Suchmaschine zu einer Singularität der Sprachlosigkeit verdichtet werden. Kritikdesign-Dark ist der verzweifelte Versuch dem Ereignishorizont zu entkommen, dies ist wohl auch zum Scheitern verurteilt, macht aber wenigstens Spaß. Wohlgefällige Empörung oder Echauffage alleine genügen nicht - entspannt Euch - kotzt mal wieder.