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Samstag, 19. April 2014
Wenn Lenin leise anklopft - was tun?
(Bild: Die Kommunisten von der NASA auf dem Weg zu Welten die noch nie zuvor ein Kommunist betreten hat)
(Wenig beachtete Meldung aus den USA im März 2014)
Studie der NASA: Die Menschheit ist am Ende
Alle Modelle, die die NASA-Forscher durchspielten, prophezeien den Untergang der Zivilisation. Berücksichtigt wurden Faktoren wie Klimawandel, Ressourcenverbrauch und Bevölkerungswachstum.
Das Modell "Menschheit" hat ausgedient, jetzt ist es amtlich. Unvermeidlich sei der Untergang unserer Zivilisation, egal welchen Weg wir beschreiten, so sagt es eine von der NASA veröffentlichte Studie voraus. Der Grund für diese aussichtslose Lage liegt nicht im Verhalten bestimmter Personengruppen sondern in der Natur unserer Gesellschaft, sagen die Forscher und vergleichen die heutige Situation mit frühen Zivilisationen, die untergingen. Hochkulturen gingen immer unter.
"Der Prozess des Aufstiegs und Kollapses ist ein immer wiederkehrender Prozess wie die Geschichte zeigt", heißt es in der Forschungsarbeit, die vom NASA Goddard Space Flight Center finanziert wurde. Für die interdisziplinäre Studie arbeiteten Mathematiker, Soziologen und Ökologen zusammen. Auch sehr hoch entwickelte Kulturen waren demnach immer wieder stark anfällig für existenzielle Krise.
"Der Niedergang des römischen Reiches und die einst ähnlich weit entwickelten Dynastien von Han, Maurya und Gupta sowie die mesopotamischen Hochkulturen sind Beispiele für die Tatsache, dass hoch entwickelte, fortschrittliche, komplexe und kreative Zivilisationen sowohl zerbrechlich als auch nicht von Dauer sind“, heißt es in der Studie. Fünf Faktoren wirken fatal zusammen.
Fünf Risiko-Faktoren für den Kollaps der menschlichen Zivilisation haben der Mathematiker Safa Motesharrei und sein Team ausgemacht. Die Analyse der Entwicklung von Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Wasserversorgung, Landwirtschaftsentwicklung und Energieverbrauch gibt Rückschlüsse auf die Stabilität unseres Wohlstandes.
Wenn diese fünf Faktoren so zusammenwirken, dass zwei bestimmte Entwicklungen einsetzen, ist der Kollaps unausweichlich. Diese beiden Entwicklungen sehen die Forscher als bereits eingetreten an: die Überlastung der Ökosysteme durch zu hohen Verbrauch der globalen Ressourcen bei gleichzeitiger Aufspaltung der Gesellschaft in reiche Eliten und den armen Rest. Beim Untergang aller großen Hochkulturen in den letzten fünftausend Jahren haben diese beiden Dynamiken eine zentrale Rolle gespielt.
Letztes Jahr nutzte der Mensch mehr Ressourcen als auf der Erde nachwachsen. Auch die Ungleichverteilung der vorhandenen natürlichen Güter nimmt weltweit zu. "Der angehäufte Überfluss ist in der Gesellschaft nicht gleich verteilt und wird stattdessen von einer Elite kontrolliert. Der Großteil der Menschen, der den Wohlstand produziert, bekommt nur den Bruchteil von dem, was die Elite bekommt", heißt es in der Studie, wobei mit Elite die westlichen Industriestaaten gemeint sind. Technologischer Fortschritt wird uns nicht retten.
Die Studie befasst sich ebenfalls mit dem Argument, der technologische Fortschritt könnte diese Probleme durch gesteigerte Ressourcen-Effizienz lösen. Dem halten die Forscher entgegen: "Technologischer Fortschritt kann die Effizienz in der Ressourcen-Nutzung steigern. Aber er steigert ebenfalls die Ressourcennutzung durch diejenigen, die Kapital besitzen und erhöht damit wieder den Verbrauch von Ressourcen durch diese Elite. Wenn die Politik nicht einschreitet, kompensiert das die Einsparung an Ressourcen durch den technologischen Fortschritt." Zusammenbruch der Zivilisation unvermeidlich.
Ausgehend von verschiedenen Modellen kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass der Zusammenbruch unserer Kultur kaum zu vermeiden ist und warnt: "Während einige in der Gesellschaft darauf hinweisen, dass wir auf einen Kollaps zusteuern und grundlegende Veränderungen einfordern, um das Schlimmste zu verhindern, sind es die Eliten, die genau diese Veränderungen verhindern."
Trotz ihrer düsteren Prognose betonen die Forscher, dass der Versuch, den Kollaps zumindest hinauszuzögern dringend unternommen werden sollte. Die notwendigen Maßnahmen dafür geben sie der Menschheit mit an die Hand: sparsamer mit den natürlichen Ressourcen umgehen, alternativen Quellen nutzen und die Ressourcen fairer unter allen gesellschaftlichen Schichten verteilen.(...Meldungsende)
...?! Na dann: Die NASA entdeckt den Kapitalismus und seine sechste Kolonne, den Konsumfaschismus. In ihrer "Analyse" kommt sie gar zu dem Schluss "Ressourcen fairer zu verteilen...". Da freut sich des Linken Herz, seit über hundert Jahren formulieren linke Denker diesen Ansatz, gleichwohl ging und geht die Räuberparty weiter. Speziell in den elektronischen Beliebigkeitsnetzen wird viel für das Gute argumentiert bei gleichzeitigem Dynamisieren der Abwärtsspirale durch eben diese Netze und den sinnentleerten Unterhalungsgebrauch derselben. So manifestiert sich die Ambivalenz des neuzeitlichen Seins, weltverbessernd herumkrakelen bei gleichzeitigem weltverschlechternden Konsumismus.
Die Lösungen der Probleme wären einfach, frei nach Lenins "Was tun" ran an die Umorganisation. Ein zwei Punkteprogramm würde genügen. Erstens den "freien" Wettbewerb, der nur eine Form von latentem Bürgerkrieg weltweit darstellt, sofort beenden. Es gibt sie nicht, die freien Märkte, es sind immer nur manipulierte Märkte. Die Interessensgruppen, die die Marktmacht in Händen halten behaupten diese Freiheit nur, meinen tun sie aber ihre eigene Freiheit, die nichts geringeres bedeutet als die Knechtung der Konsumentenherde. Zweitens, echte Demokratie und nicht punktuell nationalistisch/religiös motivierte Abstimmungsrituale. Echte Demokratie ist langsam, sehr sehr langsam, sie würde weder die direkte Demokratie mittels immer manipulierter (die Medien machen die Musik) Volksabstimmungen noch das scheinparlamentarische Demokratietheater beinhalten. Wirkliche Demokratie wäre eine Angelegenheit, der nie endenden Verhandlungen verschiedenster Interessengruppen und das Finden von Lösungen aufgrund objektvierbarer Situationsanalysen. Dieser langsame Prozess würde Irrwege wie vermarktete Kommunikationstechnologien zur Abschaffung tatsächlicher Kommunikation bei gleichzeitiger Energieverschwendung ebenso beenden - wie Steinzeittechnoligien, die wir aus persönlicher, von Minderwertigkeitsgefühlen getriebener, Motivation immer noch cool finden, obwohl es sicherlich bessere Möglichkeiten gäbe. Wo ist eigentlich das, in seiner Form frei programmierbare solargetriebene Automobil, das mit Hundescheisse fahrende Faltauto? Warum vergiften wir unsere nachwachsenden Generationen mit einem psychopathologischen Individualismus, obwohl wir wissen, dass es den in dieser Form gar nicht gibt? Die Räte würden tagen, die Medien würden diskutieren, die Völker würden sich so oder anders äußern, eine Menschenbefragung würde die andere jagen und nach Prüfung der Sachlage, nach wissenschaftlichen Stand der Zeit, kämen wir dann auch zu Entscheidungen. Wie heißt es doch so schön, "langsam, langsam kommen die Leut zusammen"...
Diesen zwei Lösungsansätzen ist die Änderung unserer Lebens- und Geschichtsentwürfe implizit. Die Geschichte, wie wir sie kennen, muss radikal hinterfragt werden. Man kann nicht Finanzimperialismus betreiben und gleichzeitig einen Territorialimperalismus der anderen veruteilen, die Ukraine steht dieser Tage als leuchtende Warnung für den kollektiven Schwachsinn aller beteiligter Seiten ganz oben auf der Agenda. Geldwirtschaft als Verteilungsmodell wäre schön und gut, aber als psychohygenische Krücke im Sinn von "Ich habe mehr als du und darum fühle ich mich mehr-wert" ist nichts anderes, als eine kollektive Aufmerksamkeitsstörung aufgrund unüberwundener Pupertätsprobleme. Ehre, Respekt und Lagerdenken feiern fröhliche Urstände obwohl sie aus archaischer Vorzeit und Kriegsgesellschaften stammen, sie dienen aber einem pervertierten Marktmechanismus, der viel kurzsichtigen Mehrwert abwirft von dem Kleinsteliten kurzfristig profitieren. Echtes Wirtschaften sähe anders aus und würde vor allem nicht jede Frage in einen Kostenfaktor übersetzen, der dann doch nie stimmt und damit nicht wirklich mathematisch konstruktiv zu erfassen ist. Die Menschheit belügt sich selbst, scheitert regelmäßig daran und zumindest manche haben Spaß dabei, so kann die große Geschichte, die doch nur aus kleinen Episoden besteht, auch zusammengefasst werden.
Dass die unzulänglichen Rechts/Linksschemata trotz allem noch die beste Form der Navigationshilfe durch die Unbillen des modernen/postmodernen Seins darstellen, ist kein Treppenwitz der Geschichte sondern Ergebnis derselben. Rechts war und ist der König, der Führer, das Absolutistische, das Imperiale, die einfachen Ideen des Oben und Unten, des Wir oder Die, des Nationalbewusstseins, der Räuberei, Versklavung, des Weiterkommens auf Kosten anderer, der religiösen Moralvergewaltigungen, der plakativ-manipulativen Kapitalismuskritik und der Wahrung des Alten und Bestehenden selbst unter Zuhilfenahme scheinmoderner Technologieentwicklungen, die in ihren tatsächlichen Auswirkungen aber rückwärtsgerichtet sind. Links war und ist der Versuch die Dinge zu erkennen und zum Positiven für die Mehrheit der Menschen zu verändern, eine progressive Herangehensweise an den Lauf der Dinge und wie sie in menschlicherem Sinne umorganisiert werden können. Insofern ist jede Freiheits- oder Friedensdiskussion ohne genaue Verortung rechtes Gewäsch, es ist auch mehr als logisch das sich so mancher Turnschuhnazi hinter Anonymusmasken verbirgt, und die Feststellung: "Ich bin weder rechts noch links" nichts anderes darstellt, als den Versuch sich als etwas Besonderes im gesellschaftlichen Diskurs darzustellen, faktisch also eine perfide Form des "Rechtsseins". Die schreckliche Wahrheit ist, man kann sich meist gar nicht wirklich aussuchen, ob man rechts oder links ist, die Praxis des Einzelnen zeigt, wie der Hase läuft. Man kann nicht für den Frieden demonstrieren und gleichzeitig stolz auf "sein" Volk sein, ebensowenig kann man für Freiheit plädieren, wenn diese "Freiheit" den Planeten auf dem man lebt verwüstet und auslutscht. Genuss und Demokratie, also Entschleunigung, Liebe und Zufriedenheit wären das Gebot der Stunde, die NASA hat das anscheinend erkannt und dabei einen Linksruck vollzogen der Respekt einfordert. Auf zu neuen Ufern, das Weltall ist groß, es wartet auf uns. Wir sollten jetzt langsam mal daran arbeiten, klüger vorzugehen als biologisch abbaubaren (Gedanken-)Müll zu erzeugen. Als ersten Schritt können wir ja, jeder für sich selbst, versuchen das Licht abzudrehen, wenn wir aus dem Haus oder der Hütte gehen.
Die berufsjugendliche Rebellion bis zum Einsetzen der Altersdemenz, die als Widerstand gegen was auch immer getarnt ist, muss aufhören und eine progressive Auseinandersetzung mit den Dingen sollte der Auftakt zur Revolution des Denkens sein, die am Ende in eine langsame, lustbetonte Demokratie mündet. Wer sich aber am Montag von seinem Handy zur Friedensdemo mit verkleideten Nationalisten und anderen Ichlingen jagen lässt, ist selber schuld, wenn er von seiner eigenen Angst gefressen wird.
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