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Montag, 30. September 2019

"Auf Tacheles" sagt: "Nobel geht die Welt zugrunde."


(Bild: Das Kunsthaus Tacheles ist schon lange auf dem Weg zu neuen Ufern und diese liegen nicht in der Nähe Berlins...)

Das Marketingrennen um den Namen Tacheles hat begonnen. Am 29.09.2019 veröffentlichte der Berliner Tagesspiegel eine Epistel eines ehemaligen Tacheles-Mitarbeiters.In besten Kulturmanager-Sprech der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, versucht der Schreiber sich selbst als Tacheles-Gründer zu generieren und wieder ins profitable Spiel zu bringen.

Die Interdisziplinarität, der Möglichkeitsraum, der Freiraum, bis hin zu einem inhaltlich ausgehöhlten "I had a dream" Martin Luther Kings und den Fridays for Future werden bemüht bzw. missbraucht. Hohle Phrasen zur Erlangung eines eigenen Vorteils und viel heiße Luft im Sinne der Investoren und einer hochpreisigen Stadtentwicklung.

Am besten kommentiert von eye27 29.09.2019, um 22:49 Uhr des gleichen Tages...Zitat:.../Genauso wenig wie sich Ai Weiwei für ein Artwashing des Tacheles hergegeben hat wird sich eine Generation Friday for the Future für ein Greenwashing des Tacheles hergeben. Das Tacheles war stark als es ein von der Nachwendegeneration besetztes Haus war (1990-1998) - M.E. sollte jede Generation ihre eigenen Orte und Themen besetzen anstatt in einem denkmalgeschützten Kulturkonsumtempel, Google Thinktanks und BMW FuturLabs über die Zukunft der Welt zu sinnieren. Der Name Tacheles ist meines Wissens auf die Musikband der Erstbesetzer Leon Kondeyne & Rafael Insunza Figueroa zurückzuführen. Das alte Tacheles kann nur noch als ein Erinnerungsort weiter existieren der nachfolgenden Generationen sozioökonomischen Strukturwandel und künstlerischer Freiheit erklärt. Das neue Tacheles wird sich sehr anstrengen müssen um trotz der feindlichen Übernahme des Namens der aufgeladenen Bedeutung gerecht zu werden..../Zitat Ende.

Und viel mehr gibt es dann auch schon nicht mehr zu sagen. Zur Eröffnung des "AmTacheles" Viertels erwartet uns eine interessante Diskussion. Bis dahin ziehen aber noch zwei Jahre ins Land.

Der Berliner Kultursenat wäre an dieser Stelle gut beraten, sich nicht von abgehalfterten Kulturmanagern dazu verführen zu lassen, mit Steuergeldern den Werbeträger für ein Nobelviertel zu finanzieren.

Das haben die tausenden Künstler und KünstlerInnen, die über 22 Jahre lang die Mitte Berlins mitentwickelt haben und zwischen 2008 und 2012 mit ihrem effektiven Widerstand gegen den Investorendruck die Verdrängung und den Umstand "Stadt als Beute" international thematisierten nicht beabsichtigt.

Das Tacheles-Archiv widerspricht den kruden Thesen des Tagesspiegelgastkommentators. Wer durch das Pressearchiv des Kunsthauses streift, die Protokolle der alles andere als basisdemokratischen "Montagssitzungen" liest, findet ein Tacheles das den Tagespiegelartikel zur Gänze Lügen straft.

Fridays for Future eingemeinden zu wollen, ist an perfider Bosheit nicht überbietbar. Die Forderungen dieses "Aufstandes der Vernunft" richten sich genau gegen derlei Nobel-Konsum-Quartiere und ihre Entwickler bzw. die ekelhaften Trittbrettfahrer, die hoffen auch ein paar Krümel vom morsch gewordenen Konsumismus-Tisch abzubekommen.

NEIN - Berlin braucht kein Zukunftslabor im Finanzmarktcontainer, Berlin ist schon lange ein Zukunftslabor. Ein Ergebnis dieser Laborarbeit ist dann wohl, die Erkenntnis, dass die Welt nobel zugrunde geht. Am allerwenigsten braucht es aber eine Tacheles-Stiftung. Die dann wahrscheinlich von Privat (Investor) und Senat finanziert werden soll und in der die üblichen Trittbrettfahrer des (kleinbürgerlichen)"Kulturmanagements" im Stiftungsrat sitzen. Der Kunst in Berlin wäre damit letztlich sogar ein weiterer Tiefschlag versetzt. Keine Steuermittel für "AmTacheles-Quartier" ist die kreativste und klügste aller Forderungen. Dinge müssen auch einmal zu Ende oder in die Pause gehen dürfen.

AmTacheles hat vor(r)aussichtlich sehr wenig Future, aber zur Generierung kurzsichtiger Spekulationsgewinne wird es allemal reichen.

Interessant wird es dann wieder ab ca. 2050, wenn die Ruine des "AmTacheles-Quartiers" wieder von Künstlern in Besitz genommen werden kann. Dann gibt es hoffentlich kein Kulturmanager-Unwesen, strikt dem Peter-Prinzip folgend, mehr. Es ist den kreativen Geistern dieser Zukunft von ganzem Herzen zu wünschen.

Liebe Grüße vom OK16-Tacheles Festival in Minsk ...

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If fear and malice are seen as reasonable, resistance becomes a civic duty.

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